Der Algerienkrieg hat 1962 gezeigt, dass man einen Konflikt militärisch gewinnen und politisch verlieren kann.
Der Schatten des algerischen Unabhängigkeitskrieges reicht bis nach Israel. Nicht nur, weil junge Menschen, deren Großeltern in einem unserer Departements geboren wurden – „Frankreich, von Dünkirchen bis Tamanrasset“, sagte–, antisemitische Gefühle äußern.
Algerische Juden waren einem Land verbunden, das 1791 als erstes ihren Glaubensbrüdern die Staatsbürgerschaft verlieh – eine Entscheidung, die den meisten in Algier, Constantine oder Tlemcen lebenden Händlern und Handwerkern nicht bewusst war. In ihren Augen hatte Frankreich ihnen vor allem durch das „Dekret Crémieux“ im Jahr 1870 seine Staatsangehörigkeit verliehen.
Der Algerienkrieg hat gezeigt, dass man einen Konflikt – so war es mit Frankreich – militärisch gewinnen und politisch verlieren kann. Die französischen Familien hatten es satt, dass ihre Söhne in Uniform in den Krieg ziehen, um dann zu sehen, wie sie tot, verkrüppelt oder schwer traumatisiert zurückkehren.
sollte vielleicht auf israelische Historiker wie Amos Goldberg, Lehrstuhlinhaber für Holocaust-Studien an der Hebräischen Universität Jerusalem, hören. Er hat sich zuerst geweigert, dann doch beschlossen, das Wort „Völkermord“ zu verwenden, um zu beschreiben, was Tsahal in Gaza anrichtet – mehr als 43.000 Tote, viele davon Frauen und Kinder.
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