Die Intendantin und Kuratorin des am 19. September startenden Grazer Kunstfestivals im Interview über das Motto „Horror Patriae“, die schlimme Lage schweigender Künstler:innen in Russland und...
Die Intendantin und Kuratorin des am 19. September startenden Grazer Kunstfestivals im Interview über das Motto „Horror Patriae“, die schlimme Lage schweigender Künstler:innen in Russland und „wohlwollenden“ Rassismus.
Bei der Eröffnung des Steirischen Herbst am 19. September wird sich ein Wahlplakat „auflösen“. Ist Ihr Motto wirklich nur so schlicht gemeint – als Geißelung von Nationalismus und konservativer bis rechter Wahlkampf-Parolen? Kunstwerke betreiben natürlich keinen Journalismus und beschäftigen sich mit viel mehr als nur einem spezifischen Thema. Unser Festival wird das hoffentlich beweisen. Andererseits muss ich auch feststellen, dass in den sieben Jahren, in denen ich nun in Österreich lebe, Fremdenfeindlichkeit und Nationalismus in meinen Augen immer mehr zum Problem geworden sind. Vielleicht hat man also darüber doch noch nicht genug gesprochen.
Horror Patriae, ein Hybridbegriff aus zwei Wortwendungen, lässt die Liebe und die Leere weg, „amor“ und „vacui“. Amor vacui, die Liebe zur Leere, klingt interessanterweise fast wie eine Gegenrede zum Titel, wie der Vorwurf von Nationalisten an die Skeptiker des Nationalismus: Was bleibt euch denn schon, wenn die Wurzeln weg sind?
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