Fluten werden durch die Klimakrise immer extremer. Was jetzt geschehen muss, damit Österreich besser gewappnet ist.
Fünf Tage, zahlreiche gebrochene Rekorde: Unvorstellbare zwölf Billionen Liter Niederschlag ergossen sich während der verheerenden Wetterlage laut GeoSphere Austria über Österreich. In Niederösterreich brachen 21 Dämme, 34.000 Feuerwehrleute waren dort im Einsatz, 2400 Menschen mussten evakuiert werden. Durch das Bett des Wienflusses walzten sich die Massen eines 1000-jährigen Hochwassers.
Das Problem: Das Regenwasser, das auf Gebäude, Parkplätze oder Straßen fällt, kann kaum versickern. Anstatt im Boden gespeichert zu werden und Grundwasser sowie umliegende Gewässer langsam zu nähren, landet der Großteil des Regens sofort im Kanal. Von dort schießt er in die Bäche und Flüsse – und sorgt mit dafür, dass ganze Siedlungen in den Fluten versinken.
Wie sich Österreich auf lange Sicht vor Naturgefahren in der Klimakrise wappnen muss, diskutierten internationale Experten und Expertinnen vergangenen Juni bei der Konferenz „Interpraevent" in der Wiener Hofburg. Dort wurde auch ein Tabuthema angeschnitten: „In extremen Fällen werden Absiedlungen nötig sein. Das wird aktuell ganz offen diskutiert“, sagte Florian Rudolf-Miklau vom Landwirtschaftsministerium gegenüber profil.
Neben Auen sind auch Moore enorm potente Wasserspeicher. Sie wurden einst in großem Stil trockengelegt, um Platz für Vieh und Felder zu schaffen. Die Folge: Von den 2997 Mooren in Österreich sind lediglich 163 unberührt. Mehr als 90 Prozent der ursprünglichen Moorflächen wurden zerstört – durch Entwässerung, Verbauung und landwirtschaftliche Nutzung, wie einer Studie des Umweltbundesamts zur Restauration von Ökosystemen zu entnehmen ist.
Österreich Neuesten Nachrichten, Österreich Schlagzeilen
Similar News:Sie können auch ähnliche Nachrichten wie diese lesen, die wir aus anderen Nachrichtenquellen gesammelt haben.
Hochwasser-Situation in Österreich „weiterhin ernst“: Unwetter forderten bereits vier ToteDie Lage aufgrund der Unwetter ist auch am Montag weiter angespannt. Rund 25.000 Einsatzkräfte sind im Dauereinsatz. Es könne noch keine Entwarnung gegeben werden, betonte Bundeskanzler Nehammer.
Weiterlesen »
„Regenfälle haben Bezirk Korneuburg mit voller Wucht getroffen“100 Einsätze wurden gestern Samstag bis in die Abendstunden verzeichnet. Der Strom ist am Samstag (14. September) in Teilen des Bezirks ausgefallen.
Weiterlesen »
Überflutungen befürchtet - Sintflut-Regen trifft jetzt Italien mit voller WuchtWährend sich die Wetterlage hierzulande etwas bessert, hat sich der Starkregen in den Norden Italiens verlagert. Überflutungen sind zu befürchten.
Weiterlesen »
Sintflut-Unwetter trifft Österreich mit voller WuchtÖsterreich muss sich in den kommenden Tagen auf einen wilden Wetter-Sturz einstellen. Neben großen Regenmengen ist auch mit Schnee zu rechnen.
Weiterlesen »
Jetzt werden die Verwüstungen durch das Hochwasser erst sichtbarIn Niederösterreich rechnet die Landesregierung mit einer sehr langen Zeit, die für den Wiederaufbau nach den Unwettern notwendig sein wird, viele Menschen stehen nach dem Hochwasser vor einem Trümmerhaufen. Aktuell gibt es die meisten Einsätze weiter im Tullnerfeld und im Pielachtal.
Weiterlesen »
Hochwasser in Österreich: Schäden werden sichtbar - Extremwetter durch KlimawandelNach den jüngsten schweren Überschwemmungen im Osten Österreichs bleiben die Schäden immer deutlicher sichtbar. Experten warnen vor weiteren Dammbrüchen und Überflutungen. Der Klimawandel wird als eine der Hauptursachen für die zunehmende Häufigkeit und Intensität von Extremwetterereignissen genannt.
Weiterlesen »