Eine neue Umfrage des Österreichischen Bundesverlags Schulbuch (Öbv) in Kooperation mit der Johannes Kepler Universität Linz (JKU) zeigt, dass sich die Mehrheit der Lehrkräfte in Österreich für ein generelles Handyverbot an Schulen ausspricht. Die Ergebnisse beleuchten auch die unterschiedliche Nutzung von Smartphones in den verschiedenen Schulstufen.
Frankreich, Italien, Griechenland und Belgien haben in ihren Schulen ein Verbot für das Handy-Nutzung während des Unterricht s eingeführt. Österreich debattiert derzeit intensiv über ein solches Verbot, mit der Neos-Partei, die sich vor kurzem dafür ausgesprochen hat. Die Forderung nach einem Handy-Verbot an Volksschulen wird von Lehrkräften mit großer Mehrheit unterstützt.
Eine Umfrage des Österreichischen Bundesverlags Schulbuch (Öbv) in Kooperation mit der Johannes Kepler Universität Linz (JKU) zeigt, dass 44 Prozent der befragten Lehrerinnen und Lehrer ein generelles Handyverbot an Schulen bevorzugen, weitere 30 Prozent würden diesem Wunsch „eher“ zustimmen. Insgesamt wünschen sich also 74 Prozent der Lehrkräfte ein Verbot von Handys in den Klassenzimmern. Die Umfrage unter 949 Lehrkräften aus allen Schultypen und Bundesländern deckt außerdem auf, dass an über 90 Prozent der Schulen bereits jetzt während des Unterrichts ein Handyverbot oder zumindest klare Nutzungsregeln gelten. Auch in den Freistunden (70 Prozent) sowie in den Pausen (80 Prozent) ist die Handynutzung bereits weitestgehend geregelt.Es gibt jedoch Unterschiede in der Umsetzung der Handy-Verordnungen. An Volksschulen und Mittelschulen sind Smartphone-Verbote und -Regelungen häufiger als an anderen Schultypen. Während an 80 Prozent der Volksschulen und 58 Prozent der Neuen Mittelschulen ein Handyverbot herrscht, sind es an den Berufsschulen (BS) und Berufsbildenden mittleren und höheren Schulen (BMHS) jeweils nur 23 Prozent. Außerhalb des Unterrichts werden die Handy-Zügel in den Volksschulen gelockert, hier gibt es nur in 40 Prozent der Schulen Verbote. In den höheren Schulformen werden Smartphones hingegen häufiger im Unterricht genutzt. 14 Prozent der Lehrerinnen und Lehrer geben an, dass ihre Klassen das Handy häufig zum Lernen nutzen, weitere 27 Prozent antworten „manchmal“. Diese Ergebnisse hängen wiederum stark mit dem jeweiligen Schulniveau zusammen: In AHS, BS und BMHS werden die Geräte deutlich häufiger im Unterricht eingesetzt als in Volk- und Hauptschulen. Auch die Art der eingesetzten digitalen Medien spielt eine Rolle. Lehrkräfte, die an ihrer Schule Tablets zur Verfügung gestellt bekommen oder selbst ihr Smartphone im Unterricht verwenden, weisen eine höhere Smartphone-Nutzung in ihren Klassen auf. „Smartphones sind nicht unbedingt eine Gefahr oder Ablenkung, sondern können durchaus sinnvoll für schulische Zwecke eingesetzt werden. Insbesondere dort, wo Schülerinnen und Schüler noch nicht mit Laptops oder Tablets ausgestattet sind, kann das Smartphone helfen, pädagogische Potenziale zu nutzen, die durch die Digitalisierung möglich werden“, sagt der Öbv-Vertreter. Eine Umfrage des Öbv zeigt, dass Lehrkräfte, die einen pädagogischen Nutzen im Umgang ihrer Schülerinnen und Schüler mit digitalen Medien und KI sehen, sich seltener für ein Smartphone-Verbot aussprechen.
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