Ein verirrtes E-Mail mit einer Strategiepräsentation von Sora für die SPÖ landete in den Medien. Nach Kritik von FPÖ und ÖVP trennt sich der ORF von den Hochrechnern der Nation bei Wahlen.
Unbeabsichtigt ist am Dienstag eine Strategiepräsentation für die SPÖ durch das Meinungsforschungsinstitut Sora geleakt worden. Die Unterlage war an einen falschen Verteiler geschickt worden und landete bei mehreren Medien. Weil Sora seit vielen Jahren im ORF für die Hochrechnungen zuständig ist, forderten ÖVP und FPÖ nach Bekanntwerden der Causa die Aufkündigung der Zusammenarbeit.
Zwar seien die"vergangenen Hochrechnungen von Sora äußerst präzise" gewesen und es habe"niemals irgendein Indiz für eine parteipolitische Einseitigkeit gegeben, so der ORF in seiner Stellungnahme, dennoch müsse"jeglicher Anschein von Einseitigkeit unterbunden werden". Für 13 Uhr hat die ÖVP zu einer Pressekonferenz geladen, wo sie unter anderem die Forderung nach einer Sora-Kündigung beim ORF erläutern wollte.
Bei dem"Papier" handelt es sich um eine Powerpoint-Präsentation von 42 Seiten, in der eine mögliche Wahlkampfstrategie für Babler sowie die SPÖ skizziert wird. Dass es keine fertige Strategie ist, geht auch daraus hervor, dass Sora hier den"Forschungsbedarf" umreißt. Unter anderem wird"Strategiearbeit" und werden Workshops, Diskursanalysen und Zielgruppenanalyse vorgeschlagen.
Gleichzeitig soll das Kanzlerimage von Babler gestärkt werden. Dabei wird insbesondere auf das"Charisma der Nähe" des Traiskirchner Bürgermeisters gesetzt:"Er liebt die Menschen, er ist gern unter Menschen, er fühlt sich ihnen nahe und verbunden." Der"Story-Frame" laut dem Papier:"Liebe statt Hass=Babler statt Kickl".
Sora hat seit 1994 bei sämtlichen größeren Wahlen die Hochrechnungen für den ORF erstellt. Die Privatsender greifen an Wahlabenden auf die Analysen der Arge Wahlen zurück, die von Franz Sommer gegründet wurden. Dieser steht wiederum eng mit der ÖVP in Verbindung.
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