Nach dem schweren Unwetter, das bei der Stadt Darna zum verheerenden Bruch von zwei Staudämmen führte, werden weiter mehr als 10.000 Menschen vermisst. Befürchtet wird damit ein weiterer drastischer Anstieg der zuletzt genannten Zahl von 11.300 Toten. Aktuelle Satellitenbilder zeigen das Ausmaß der Zerstörung – ganze Stadtviertel wurden ins Meer gespült. Um die Such- und Bergungsmaßnahmen zu erleichtern, wurde die einst 100.000 Einwohner und Einwohnerinnen zählende Hafenstadt vom Militär nun komplett evakuiert.
Auch vier Tage nach der weitläufigen Zerstörung der Stadt seien viele internationale Hilfsorganisationen weiterhin nicht am Unglücksort angekommen, wie das Onlineportal Middleeastmonitor am Freitag berichtete. Es wurde demzufolge den regionalen Hilfsorganisationen und Bürgerinnen und Bürgern der Stadt überlassen, „die Rettungsmaßnahmen zu leiten, medizinische Hilfe zu leisten und Nahrungsmittel und Trinkwasser zu verteilen“.
Auch Claes bestätigte Angaben aus Libyen, wonach Rettungsteams und Versorgungskonvois aus den benachbarten Städten weiterhin kaum nach Darna kämen. Der Großteil der Hilfe erfolge vonseiten der Bevölkerung.
Abseits von Darna bestätigten die Behörden bisher rund 170 Tote. Auch Teile der Städte Bengasi, Susah, al-Baida und al-Mardsch wurden zu Wochenbeginn beim Durchzug vom Sturm „Daniel“, der zuvor bereits in Griechenland eine Spur der Verwüstung hinterlassen hatte, unter Wasser gesetzt. Insgesamt seien fünf libysche Provinzen im Osten des Landes betroffen, wobei hier in einigen Orten offenbar noch immer Menschen auf Häuserdächern auf Rettung warten.
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