Europa könnte auf Trumps Zollerhöhungen mit Steuern auf die US-Digital-Multis antworten, meint WIFO-Chef Gabriel Felbermayr.
„Der Export wird uns retten. Warum? Weil es sonst nichts gibt.“ Mit diesen Worten machte Gabriel Felbermayr gleich zu Beginn klar, wohin die Reise der Wirtschaft führen muss. Der Direktor des Wirtschaftsforschungsinstitutes war Hauptreferent bei der Exporttagung der Wirtschaftskammer, zu der vergagnene Woche 40 österreichische Wirtschaftsdelegierte aus der ganzen Welt und viele Unternehmer gekommen waren. In OÖ exportieren rund 12.300 Betriebe.
Einen Deal abzuschließen sei für die Europäer besser, denn die EU sei heute in einer dreimal schlechteren Verhandlungsposition. Wegen des Kriegs in der Ukraine sei Europa sicherheitspolitisch erpressbar, die Exporte in die USA seien stark gestiegen und Europa verzeichne kein Wirtschaftswachstum.Felbermayr plädiert für die „realistische Coolness in der Handelspolitik“, die EU sei stärker, als sie glaube.
Im Welthandel gebees eine „Rückkehr zum Nationalprotektionismus“. Marktwirtschaft und Demokratie seien weltweit auf dem Rückzug, der Protektionismus auf dem Vormarsch. „Das schadet uns.“ Der Güterhandel, „in dem wir stark sind“, sei seit 2008 schleichend im Sinken, der Dienstleistungshandel globalisiere sich hingegen weiter. 1995 hätten 104 Länder die EU als wichtigsten Handelspartner gehabt, heute seien es nur mehr 68.
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