Im Prozess um die milliardenschwere Pleite des Finanzkonzerns Wirecard muss das Landgericht München mittlerweile über drei Anträge auf eine Aussetzung des Verfahrens entscheiden.
Wann das Gericht über die Anträge entscheidet, blieb zunächst offen. Ein Gerichtssprecher sagte am Rande der Verhandlung, das solle"zeitnah" geschehen. In Kreisen der Prozessbeteiligten wird zwar nicht damit gerechnet, dass das Gericht den Anträgen folgt und den Prozess unterbricht.
Der Vorsitzende Richter Markus Födisch setzte unterdessen die Vernehmung des dritten Angeklagten Oliver Bellenhaus fort. Der frühere Statthalter von Wirecard gilt als Kronzeuge. Er hat eine Tatbeteiligung gestanden und die beiden Mitangeklagten schwer beschuldigt. Brauns und von Erffas Verteidiger haben die Vorwürfe zurückgewiesen.
Bellenhaus war Statthalter von Wirecard in Dubai und fälschte dort nach eigenen Angaben auf Wunsch von Braun und in Absprache mit von Erffa Geschäfte mit angeblichen Drittpartnern . Bellenhaus demonstrierte dem Gericht am Mittwoch mit einer an die Saalwand projizierten Excel-Tabelle, wie er umfangreiche Buchungen passgenau zu den gewünschten Ergebnissen gefälscht habe. Das sei die Basis der von Wirecard gemeldeten märchenhaften Gewinne gewesen.
Bellenhaus schilderte, wie das Management jahrelang versucht habe, die in der Öffentlichkeit wachsenden Zweifel am Wirecard-Geschäft zu zerstreuen. Nach ersten Anschuldigungen der Schutzgemeinschaft der Kapitalanleger und eines bloggenden Journalisten der"Financial Times" habe ein 2016 unter dem Namen"Zatarra" veröffentlichter Bericht"sehr substantiierte" Betrugsvorwürfe enthalten.
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