Die Gefahr des Geschichtszerrens: Dina Porat warnt vor Wissenslücken über den Holocaust

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Die Gefahr des Geschichtszerrens: Dina Porat warnt vor Wissenslücken über den Holocaust
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Die israelische Historikerin Dina Porat warnt vor den Gefahren von Wissenslücken über die Gräuel der Nazi-Zeit. Sie betont die Bedeutung von Geschichtswissen und kritischem Denken, um aktuelle Probleme und Gefahren zu erkennen. Porat äußert sich auch zur Politik in Österreich und Deutschland und stellt die Frage, ob die Erinnerung an die Vergangenheit ausreichend gewürdigt wird.

Die israelische Historikerin Dina Porat warnt vor den Gefahren von Wissensmängeln über die Gräuel der Nazi-Zeit. Sie äußerte ihre Besorgnis in Bezug auf die steigende Zahl von jungen Menschen, die die Bedeutung des Holocaust nicht kennen. Porat betonte, dass die Erinnerung an die Vergangenheit unerlässlich ist, um eine verantwortungsvolle Zukunft zu gestalten.

Sie stellt die Frage, ob es gefährlich ist, dass in Österreich 14 Prozent der 18- bis 29-Jährigen nicht wissen, was der Holocaust bedeutet. Porat vergleicht diese Zahl mit der in den USA, wo 40 Prozent der jungen Menschen den Holocaust nicht kennen, und betont, dass dieses Wissen das Bewusstsein für aktuelle Probleme und Gefahren schärft. Sie nutzte das Beispiel des Regimes in Ungarn, das die Medien manipuliert und das Justizsystem untergräbt, um die Bedeutung von Geschichtswissen und kritischem Denken zu verdeutlichen. Porat stellte auch die Frage, ob eine Rechtsregierung mit einem Regierungschef wie Herbert Kickl eine Gefahr darstelle. Sie äußerte, dass es zwar möglich sei, dass sich Personen ändern und ihre Haltung moderater werden, aber Europe sei im Allgemeinen auf dem Weg nach rechts. Sie zitierte Marine Le Pen in Frankreich als Beispiel für diesen Trend.Porat wurde auch gefragt, ob man Politikern die Hand reichen sollte, die bereit sind, moderate Seiten zu zeigen. Sie erklärte, dass sie den Protest der jüdischen Hochschülerschaft gegen Nationalratspräsident Walter Rosenkranz (FPÖ) während des Auschwitz-Gedenkens in Wien nachvollziehen kann. Sie wies darauf hin, dass die FPÖ in ihren Ursprüngen mit den Nazis verbunden ist. Porat äußerte, dass sie Rosenkranz nicht einladen würde, denn sie erinnerte sich an einen Besuch von Ex-FPÖ-Chef Strache in Yad Vashem, der diesen Besuch ohne Einladung nutzte, um sich selbst zu propagieren. Porat betonte, dass Zynismus die Anwesenheit von Personen ohne Reue und Einsicht bei Gedenkveranstaltungen bedeutet. Zuletzt wurde Porat nach ihrer Meinung zu einem Denkmal des ehemaligen Wiener Bürgermeisters Lueger, eines bekannten Antisemiten, gefragt. Sie hält es nicht für eine gute Idee, das Denkmal zu entfernen, da es Teil der Kulturgeschichte sei. Porat schlug vor, eine Plakette hinzuzufügen, die den historischen Kontext erläutert und die rassistische und antisemitische Haltung Lueger's beleuchtet. Porat gab auch ein Beispiel aus dem israelischen Philharmonischen Orchester, die bei Bach-Passionen die Textstelle, in der die jüdische Menge nach dem Todesurteil durch Pontius Pilatus antwortet: „Sein Blut wird auf unseren Händen und den Händen unserer Kinder kleben“, mit einer Pause versehen, um die Tragweite dieser Worte zu betonen. Die israelischen Sender spielen Wagner bewusst nicht, um die Verherrlichung des Nationalsozialismus zu verhindern.

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