Walter Fahrnberger, über den Wahlsieg der FPÖ bei der Nationalratswahl und warum ÖVP und SPÖ ihre Wahlziele verfehlt haben.
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Die Wählerinnen und Wähler haben gesprochen – und für ein historisches Ergebnis gesorgt. Erstmals in der Geschichte wurde die FPÖ zur stärksten Kraft bei einer Nationalratswahl gewählt.
Schon seit gefühlt zwei Jahrzehnten versucht sich die SPÖ vergeblich selbst zu erneuern. Die einstige „Partei des einfachen Mannes“ schaffte es sogar in Hoch-Zeiten roter Kernthemen wie Teuerung und Arbeitslosigkeit nicht, das Vertrauen der Bevölkerung zurückzuerobern. Als Arbeiterpartei hat die FPÖ der Sozialdemokratie längst den Rang abgelaufen.
Nicht einmal mehr geschockt zeigt sich die ÖVP über das Minus von fast elf Prozentpunkten. Man sei auf der Überholspur und hätte nur mehr Zeit gebraucht, um zu gewinnen. Auf die Idee, sich zu hinterfragen, kommt man nicht. Dabei war die NÖ-Doppelspitze mit den ÖVP-Ministern Klaudia Tanner und Gerhard Karner so zuversichtlich: Die Frage nach einem „Plan B“ nach der Wahl – sollte die ÖVP Zweiter werden – wurde mit Zweckoptimismus weggewischt.
Für die FPÖ war allein das vermittelte Gefühl, die Sorgen der Bevölkerung zu hören und deren Sprache zu sprechen, der Grundstein für den Wahlsieg. Da war es egal, dass die Freiheitlichen im Wahlkampf keinen einzigen realisierbaren Lösungsvorschlag für die brennenden Themen präsentieren konnten. Den Blauen traut man zu, eine Veränderung in der heimischen Politik einzuläuten. Darauf werden auch ÖVP und SPÖ endlich Antworten brauchen.
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