Am Donnerstag starb mit David Lynch (78) der Meister des Mysteriösen im US-Film. Er änderte mit „Blue Velvet“ und „Twin Peaks“ das Kinogefühl von Generationen.
Das Ohr, das im sattgrünen Gras liegt. Die Inhalationsmaske, die Dennis Hopper trägt, nur mit ihr kann er kommen. Der blaue Samtvorhang, der den Blick auf die amerikanische Kleinstadtidylle freigibt. Für wie viele nur hat „ Blue Velvet “ 1986 ihr Filmgefühl verändert, nachhaltig für immer. Bilder von großer Andersheit, mysteriös, pervers, verwirrend und unendlich sinnlich.
Hinter all dem steckte ein ehemaliger Kunststudent, der seine düsteren Zeichnungen und Bilder vielleicht weniger laufen sehen, als sie atmen hören wollte. Schwer atmen, stöhnen, ächzen sogar. David Lynch, kleinbürgerlich in US-Vorstädten aufgewachsen, Vater Agrarwissenschaftler, Mutter Hausfrau, wusste genau, wo das Abartige im amerikanischen Traum zu finden war.
David Lynch hat das wohl gefallen. Er war zwar ein Meister nur in einem Medium, dem Film, dafür gab es 2019 auch einen Ehrenoscar fürs Lebenswerk. Er war aber groß genug, um sich dennoch in vielen Medien zu betätigen. Malerei, Zeichnung, Skulptur, Texten, Schauspielerei, Musik. Dass seine Familie seinen Tod am Donnerstag über Facebook bekanntgab, auch das hatte seine Richtigkeit.
Blue Velvet Twin Peaks Mulholland Drive
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