Lebensmittel: Warum Zucker 70 Prozent teurer ist als vor einem Jahr
Ein Gutes haben die monatlichen Inflationszahlen vielleicht doch. Man lernt ein bisschen, wie Märkte funktionieren, in dem Fall der des Zuckers. Denn der ist für Verbraucherinnen und Verbraucher in Deutschland in all seinen Arten im Durchschnitt um mehr als 70 Prozent im Jahresvergleich teurer geworden. Die Zahl ist noch auffälliger, da die durchschnittliche Inflationsrate im März sogar gesunken ist: auf 7,4 Prozent.
Carlos Mera, Agrar-Experte der Rabobank in London, sieht mehrere Gründe für den Anstieg. In Europa gebe es im Wesentlich zwei Herstellerländer: Frankreich und Deutschland. Vor allem in Frankreich sei die Zuckerrübenernte wegen mehrere Hitzewellen schlecht ausgefallen. Hinzu komme das geplante Verbot eines Pflanzenschutzmittels in Frankreich, das durch ein anderes Produkt ersetzt werden müsse.
Der Krieg in der Ukraine verursacht ebenfalls höhere Produktionskosten, weil Energie teurer geworden ist. Eine Sprecherin der deutschen Zuckerverbände in Berlin sagt, die Rübenpreise seien deutlich angehoben worden,"um höhere Kosten für Treibstoffe, Düngemittel und Dienstleistungen auszugleichen". Die Preise für Zuckerrüben seien zudem gestiegen, weil andere Agrarrohstoffe wie Weizen oder Raps teurer geworden seien.
Das ist auch eine Folge der Wegfalls der Zuckerquoten in der EU 2017. Die Zuckermarktordnung garantierte fast 50 Jahre lang Produktionsquoten und Mindestpreise für Zuckerrüben. Nun konkurrieren Zuckerhersteller in Europa mit dem Weltmarkt, etwa mit lange Zeit günstigerem Zuckerrohr aus Brasilien.Doch auch Importe sind im Moment schwierig, heißt es vom Aachener Printen-Hersteller Lambertz.macht bei ihm etwa 30 Prozent seiner Zutaten aus.
Für Süßwarenproduzenten wie Lambertz bedeutet das enorme Kostensteigerungen, die zumindest teilweise an die Verbraucher weitergegeben werden. Zuckerhersteller wie Südzucker aus Mannheim haben die Gewinnprognose hingegen schon zum zweiten Mal für dieses Jahr kräftig erhöht.
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