Berlin will bis spätestens 2045 klimaneutral werden. Die landeseigenen Wohnungsunternehmen müssen also schnell energetisch sanieren. Zeit und Geld sind nicht die einzigen Herausforderungen.
Neubauten verursachen deutlich mehr CO2-Emissionen als eine Sanierung oder ein Umbau von Bestandsgebäuden. Architekten und Umweltschützer fordern deshalb ein Umdenken, und das nicht nur aus Umweltgründen.Das Land Berlin und damit auch alle kommunalen Unternehmen wollen bis 2045 klimaneutral sein.
Insgesamt sind bereits 61 Prozent des landeseigenen Wohnungsbestandes vollständig modernisiert, sagt der Verband Berlin-Brandenburgischer Wohnungsunternehmen, BBU. Allerdings zeigt ein Blick auf die Energieeffizienzklassen der Gebäude: Die meisten liegen immer noch im unteren Drittel der Tabelle, gehören zur Klasse C, D und E. Hunderte weitere Wohnungen sind als F, G und H klassifiziert - verbrauchen also viel Energie.
Die Howoge spart sich deshalb zum Beispiel eine dicke Materialverkleidung am Haus, die für einen höheren Effizienzstandard sorgen würden. Im Gegenzug hebt das Unternehmen die Bestandsmiete nur von 5,20 Euro auf 6,20 Euro pro Quadratmeter an, bei Neuvermietungen werden 7,50 Euro fällig. Das ist im Lichtenberger Vergleich immer noch günstig. Und weil die Energie-und Wärmekosten von nun an sinken, sparen die Mieter einen Teil wieder ein.
Die Opposition im Abgeordnetenhaus fürchtet, dass der finanzielle Aufwand noch richtig hoch werden könnte. Stefan Taschner, klimapolitischer Sprecher der Grünen, gibt zu bedenken, dass viele Sanierungen schon etliche Jahre zurückliegen dürften und den Standards des Pariser-Klimaschutzabkommens deshalb nicht entsprechen könnten. Genau an diesem Ziel müsse sich Berlin aber orientieren.
Der baupolitische Sprecher der Linksfraktion, Niklas Schenker, bezeichnet den Klimafonds als "totale Blackbox". Ebenso stört ihn, dass es nicht einmal eine detaillierte Übersicht zu geben scheine, in welchem Zustand welche Wohngebäude sind. "Gerade bei den landeseigenen Unternehmen könnte man erwarten, dass es vom Land Berlin eine bessere Übersicht gibt", so Schenker.
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