„Das zentrale Hindernis für Zukunftsgestaltung besteht in der liebevoll gehüteten Annahme, ‚progressive‘ Kultur sei der Dagegen-Modus“, schreibt Peter Unfried in der aktuellen taz_FUTURZWEI.
Klima-Protestaktion. Aus der Arbeit „Tag X“ von Sibylle Fendt und Paula Winkler Foto: Sibylle Fendt/OstkreuzWarum, so lautet die Frage, tut sich gerade unsereins mit dem Machen von Zukunft so schwer, während er das Reden darüber super drauf hat? Einige Teilantworten: Wir sind kulturell gehandicapt. Wir haben nicht die richtige Methode. Wir sind traditionell lieber am Kritisieren und Dagegensein. Wir scheuen die Unreinheit, Gebrochenheit und Verantwortung des Machens.
Auch in der Frage einer ernsthaften Verteidigungspolitik bildet sich gerade ein neues WIR heraus, dito sind in anderen Bereichen die festen Links-Rechts-Konstellationen nicht mehr gegeben. Die neue Kultur braucht zum einen eine Kopplung von Bewusstsein mit – zumindest mal – Wärmepumpe und Eigenstromproduktion. Zum anderen neuen Respekt für jene, die häufig in gesellschaftspolitischen Fragen anders drauf sind, aber das mit der praktischen Energiewende besser können: Ökoprogressive, die mit E-Auto, Wallbox, Solaranlage und Heizpumpe auf dem Land leben, beispielsweise, und womöglich CSU wählen.
Will sagen: Wenn unsereins Ernst machen will, dann muss man sich erst mal selbst ernst nehmen in diesem Anspruch. Ernst machen bedeutet, sich von seinen eigenen Illusionen zu verabschieden.
Will sagen: Die tradierte DAGEGEN-Kultur von unsereins ist für eine Transformation nicht geeignet. Auch wenn man sie gegen große Unternehmen und deren Lobbys durchsetzen muss. Grundsätzlich muss man eine Mehrheit FÜR die Transformation der Wirtschaft und der Industriegesellschaft gewinnen. Statt im Rosamunde-Pilcher-Sound »Profitgier« und »Konsumwahn« zu geißeln oder gar den populistischen Ressentimentbegriff »Elite« für die Bösen in Anschlag zu bringen, bedeutet Ernst machen, zu sagen: Wir sind nicht die Opfer von anderen, wir sind die, die machen. Aber als Mehrheitsprojekt und in Kompromissen mit den anderen zusammen. Im Gemeinderat, in der Energiegenossenschaft, mit dem Mittelstand zusammen.
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