Kein Aufschrei gegen Judenhass? Künstler wie Jan Böhmermann, Lars Eidinger und die Toten Hosen stemmen sich immer wieder klar gegen Rechts, im Nahostkonflikt werden sie für Zurückhaltung kritisiert. Ihnen fehlende Solidarität mit Israel vorzuwerfen, ist falsch.
Sich nicht zu positionieren ist in diesen Tagen fast unmöglich. Zumindest wird Menschen, die sich nicht explizit zur Lage im Nahen Osten äußern, genau das vorgeworfen. Gerade über prominentere Personen aus der Öffentlichkeit heißt es dann gleich: Sie seien anteilnahmslos, eigennützig, duckten sich lieber weg und kümmerten sich um ein unangreifbares Image. Mangelnde Solidarität wird manchen zur Last gelegt, ja sogar Doppelmoral.
Zum anderen gab es durchaus klare, solidarisierende Stellungnahmen, etwa vom Deutschen Kulturrat, einem breiten Bündnis aus 28 Organisationen der Zivilgesellschaft, Kirchen und Religionsgemeinschaften und kommunalen Spitzenverbände.
Sich solidarisch zeigen mit Israel, die Verantwortlichen der grausamen Taten verurteilen und gleichzeitig die Opfer in der palästinensischen Bevölkerung nicht vergessen, das ist für viele ein schwieriger Balanceakt – auch für Kulturschaffende. Dennoch kann man von Personen, die sich sonst auch äußern, eigentlich auch jetzt ein klares Zeichen gegen Hass erwarten.
Hinweis der Redaktion: In einer früheren Version erweckte der Artikel den Eindruck, die genannten Prominenten würden zum Angriff der Hamas auf Israel schweigen. Das ist in der
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