Der Weltnaturerbefonds der Bundesregierung soll den Artenschutz revolutionieren. Private Spender haben großen Einfluss auf das Projekt.
Badender Elefant im Fluss Lekoli auf dem Gebiet des Odzala-Kokoua Nationalparks, Republik Kongo Foto: Roger de la Harpe/imago
Legacy Landscapes Fund, kurz LLF, heißt der nun aufgestockte Fonds. Zu Deutsch: Weltnaturerbefonds. Ziel ist es, bis 2030 einen Kapitalstock von rund 1 Milliarde US-Dollar aufzubauen, womit weltweit 30 Schutzgebiete grundfinanziert werden sollen – in Entwicklungs- und Schwellenländern, weil sich dort zwar rund drei Viertel der artenreichsten Gebiete befinden, bislang aber wenig Geld in den Naturschutz fließt. Für die Bundesregierung ist der LLF ein Leuchtturmprojekt.
Kritik wird ignoriert Mit Kritik wurden die Macher:innen früh konfrontiert. Im März 2018 lädt die Zoologische Gesellschaft Frankfurt zu einem Workshop nach Washington ein. Neben dem BMZ und der Förderbank KfW sind auch Mitarbeitende von NGOs und Stiftungen vertreten. Nach dem Treffen rät ein Teilnehmer, den Rahmen des Naturerbefonds zu weiten, um Artenverlust auch außerhalb der Schutzgebiete zu stoppen. Schenck wiegelt schnell ab.
Orang-Utan sucht in einem Müllhaufen im Mount Leuser National Park in Sumatra nach Nahrung Foto: Kiki Cahyadi/AA/picture alliance Aber wichtiger ist es offenbar erst einmal, Philanthrop:innen von dem Projekt zu überzeugen. Potenzielle Geldgeber:innen und Partner-NGOs werden im Herbst 2019 ins BMZ eingeladen, vom WWF bis zur Leonardo DiCaprio Foundation. Auch in den USA wird nach engagierten Superreichen gesucht. Es gebe Vorlieben bei den Fördergebieten, notiert eine BMZ-Mitarbeiterin.
Einigen Spender:innen geht es nicht schnell genug, sie äußern Zweifel, ob der Fonds je gegründet wird. Kurzerhand verschickt das BMZ einen Brief an ein ungeduldiges reiches Ehepaar. Der Vorschlag: Zwei ihrer fünf eingereichten Schutzgebiete werden als Pilotparks in den Weltnaturerbefonds aufgenommen.
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