Protest gegen Sparzwang und drohende Schließungen: Am 14 Juni schließen Apotheken in ganz Deutschland. ABDA Apotheker ABDA_Berlin Karl_Lauterbach
„Der Mechanismus für den Personalmangel ist dabei ja recht einfach und immer der gleiche“, sagt Ina Lucas: „Pharmazeutisches Personal wandert aufgrund deutlich besserer Bezahlung in die pharmazeutische Industrie oder zu den Krankenkassen ab.“ Die dort gezahlten Löhne könne keine Apotheke in Deutschland bezahlen.
Ina Lucas hat zusammen mit einer Kollegin 2014 ihr erste Apotheke eröffnet und schrittweise drei weitere in das mittelständische Unternehmen integriert. Die Filiale im Bahnhof Lichtenberg hat an jedem Tag der Woche geöffnet. 80 Mitarbeiter beschäftigen Lucas und ihre Teilhaberin. „Und auch wenn wir zuletzt immer wieder Glück hatten bei der Personalsuche – der Markt ist an sich komplett leergefegt.
„Und während ich in den Apotheken Arbeit für zehn habe, kann ich mir die benötigte Menge an Personal kaum noch leisten, da die Personalkosten das Geschäft ansonsten auffressen“, sagt Ina Lucas. Denn die zusätzlichen Aufgaben würden schlecht honoriert, überflüssige Bürokratie führe dazu, dass einige Dienstleistungen unternehmerisch sinnlos würden.
Abda-Präsidentin Gabriele Overwiening sieht ihre Branche sogar ganz am Ende einer langen Kette. „Wir in den Apotheken müssen die Ergebnisse dieses kaputtgesparten Systems ausbaden“, sagt sie. Bei ihrem Einsatz „werden wir von der Politik schon seit Jahren nicht unterstützt – ganz im Gegenteil!“ Sie nehme hin, dass die Krankenkassen im Vergleich zu 2004 mehr als das Doppelte eingenommen hätten.
Overwiening macht eine weitere Rechnung auf. „Mickrige zwei Prozent ihres Budgets haben die Krankenkassen im Jahr 2022 für Apotheken ausgegeben.“ Mehr als das Doppelte ließen sich ebenjene Kassen ihren Verwaltungsapparat kosten, nämlich 4,3 Prozent. Geradezu preiswert seien Deutschlands Apotheken, folgert Overwiening daraus. „Das kennt man nicht aus allzu vielen Wirtschaftsbereichen, schon gar nicht im Gesundheitswesen.
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