Jahrzehntelang gehörte Bündnisfreiheit zu den Grundpfeilern schwedischer Außenpolitik. Immer mehr im Land sind wie in Finnland aber nun für einen Nato-Beitritt.
Kommt nach der Nato-Ostweiterung jetzt schon bald die Nord-Erweiterung, werden die EU-Staaten Schweden und Finnland nun auch neue Mitglieder der Militärallianz? Immer mehr Menschen in den beiden nordischen Ländern sind jedenfalls dafür. So ist in Schweden die zweite Woche in Folge eine Mehrheit für eine Mitgliedschaft. Dies zeigte am Samstag eine aktuelle Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Novus, über die der öffentlich-rechtliche Sender SVT berichtet.
Schweden mit seinen rund 10,2 Millionen Einwohnern ist wie Finnland bereits ein enger Nato-Partner, aber kein Mitglied. Für beide Staaten gehörten Bündnisfreiheit und militärische Unabhängigkeit jahrzehntelang zu den Pfeilern ihrer Außenpolitik.
In Finnland hat sich seit dem Beginn des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine die Zustimmung zu einem Nato-Beitritt in Umfragen auf rund 60 Prozent verdoppelt. Das nordische Land mit seinen 5,5 Millionen Einwohnern teilt sich Russland eine gut 1300 Kilometer lange Grenze. Die oppositionelle schwedische Linkspartei fordert allerdings zuvor die Bevölkerung zu befragen. Da eine solch wichtige Entscheidung breiten Rückhalt benötige, sollte es darüber eine Volksabstimmung geben, ob Schweden dem Militärbündnis beitreten sollte oder nicht, forderte Vänsterpartiet-Chefin Nooshi Dadgostar gerade im schwedischen Radio.
Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg hat Schweden und Finnland eine zügige Aufnahme quasi bereits zugesichert. „Wenn sie einen Antrag stellen, werden Finnland und Schweden mit offenen Armen in der Nato empfangen“, sagte er am Donnerstag bei einem Besuch im Europaparlament in Brüssel. Auf einen Antrag folgt normalerweise der sogenannte Aktionsplan für die Mitgliedschaft , der die genauen Schritte festlegt. Der Nato-Beistandsartikel 5, der allen Mitgliedsländern im Falle eines Angriffs Schutz zusichert, gilt nur für Vollmitglieder der Allianz. Stoltenberg sagte, für die Übergangszeit müssten „Vereinbarungen“ gefunden werden.Am Ende müssen dann alle 30 Nato-Länder zustimmen.
Österreich Neuesten Nachrichten, Österreich Schlagzeilen
Similar News:Sie können auch ähnliche Nachrichten wie diese lesen, die wir aus anderen Nachrichtenquellen gesammelt haben.
Explosionen in Charkiw, Lawrow hetzt gegen Nato: Was in der Nacht passiert istDie Verhandlungen zwischen Moskau und Kiew laufen weiter schleppend - Selenskyj droht gar erneut mit einem Abbruch der Gespräche. Russlands Außenminister poltert gegen den Westen und die Nato. Aus Deutschland kommen derweil Rufe nach diplomatischen Initiativen. Was in der Nacht passiert ist und heute wichtig wird.
Weiterlesen »
Lawrow attackiert die NATO - Russische Nuklearspezialisten im AKW SaporischschjaDie Verhandlungen zwischen Moskau und Kiew laufen weiter schleppend - Selenskyj droht gar erneut mit einem Abbruch der Gespräche. Russlands Außenminister Lawrow macht auch die NATO dafür verantwortlich. Russische Behörden schicken Nuklearspezialisten in das ukrainische Atomkraftwerk Saporischschja.
Weiterlesen »
Russischer Außenminister - Lawrow: Russland sieht sich nicht im Krieg mit der NATORussland sieht sich nach den Worten von Außenminister Lawrow nicht im Krieg mit der NATO. Vielmehr glaube die NATO, mit Russland im Krieg zu sein.
Weiterlesen »
(S+) Nato-Osterweiterung: Warum Deutschland jahrelang Rücksicht auf Russland genommen hatDie Regierung Helmut Kohl wollte 1991 die Nato-Osterweiterung und die Unabhängigkeit der Ukraine verhindern – das zeigen bisher unbekannte Akten aus dem Archiv des Auswärtigen Amtes. (S+)
Weiterlesen »