Deutlich höhere Preise für Artikel im heimischen Handel seien nicht zu erklären, sagt Dr. Oetker-Chef Reichmann. Die Lage am Lebensmittelmarkt bleibe fragil: Dürren und Überschwemmungen belasten Ernten und damit die Preise weiter.
Dr. Oetker steuert die Österreich-Geschäfte von Villach aus. Rund 500 Artikel hat der Nahrungsmittel-Konzern im Angebot. Der Absatz ist rückläufig, Folge der Teuerung und der HandelsmarkenStv. Chefredakteur und Redaktionsmanager Kärnten/OsttirolFast vier Millionen Haushalte in Österreich verwenden Produkte von Dr. Oetker.
Und das ist weit mehr als nur die Werbung, sondern die gesamte Palette von Marktforschung über Produktentwicklung bis zur Vermarktung. 70 Prozent der Umsätze im Bereich Kuchen und Desserts werden mit nur für den österreichischen Markt entwickelten Artikeln erzielt, selbst bei Pizzen sind 35 Prozent „österreichisch“. Produziert wird vor allem in Deutschland, einzelne Produkte kommen aus Werken in Italien oder Frankreich.
Besonders betroffen ist Dr. Oetker auch von hohen Energiekosten – sowohl beim Backen als auch Kühlen. „Eine nachhaltige Entspannung an den Rohstoffmärkten ist nicht in Sicht“, sagt Reichmann, im Gegenteil: Dürren und Überschwemmungen dieses Sommers wirkten sich bereits auf die Preise aus, auch das von Russland ausgesetzte Getreideabkommen mit der Ukraine heize die Preise weiter an.
Indien wiederum stoppte den Export von Reis – die Folgen für den Weltmarkt, der zu 40 Prozent von indischem Reis abhängt, lassen sich ausrechnen. „An einzelnen Märkten gibt es Entspannung, gesamt gesehen ist das System fragil und kann täglich aus den Fugen geraten“, erklärt Reichmann. Höhere Tariflöhne würden zudem eine nächste Inflationsrunde starten.Der „letzte Luxus“, auf den Menschen verzichten würden, sei aber das Essen.
Vom Handel erwartet sich Reichmann mehr Fairness bei der Preisgestaltung. So seien deutlich höhere Verkaufspreise als in Deutschland nicht zu erklären, denn die Abgabepreise von Dr. Oetker seien in beiden Märkten gleich, für Österreich komme ein Logistikaufschlag von 4 bis maximal 7 Prozent hinzu.
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