Wer in der Rente weiterarbeitet und ordentlich hinzuverdient, muss einen Teil des Geldes an den Fiskus abführen. Die CDU sieht hier Reformbedarf - und will dies zunächst einmal für zwei Jahre anders regeln.
CDU-Generalsekretär Carsten Linnemann hat eine neue Idee, wie man dem Fachkräftemangel entgegen wirken kann. Es geht um Rentnerinnen und Rentner.Die CDU will Älteren steuerfreies Weiterarbeiten in der Rente bis zu einer Grenze von 2000 Euro im Monat ermöglichen. Den Vorschlag für eine entsprechende „Aktivrente“ untermauerte CDU-Generalsekretär Carsten Linnemann in Berlin mit der Vorlage eines Rechtsgutachtens.
Vor allem dem zunehmenden Fachkräftemangel soll laut Linnemann so begegnet werden. Es sei in Deutschland „fast schon eine Tradition, dass man von 100 auf 0 geht, dass wenn man in Rente ist, dann sofort komplett aufhört zu arbeiten“. Dabei wollten viele Menschen laut Umfragen im Fall von Steuervergünstigungen freiwillig länger arbeiten.
Der Augsburger Steuerrechtler Gregor Kirchhof, der den Vorschlag im Auftrag der CDU untersucht hatte, sagte: „Dieser Vorschlag führt im Alter zu einer Vereinfachung des Steuerrechts.“ Er sei zudem verfassungsrechtlich nicht zu beanstanden und steuersystematisch zu begründen. Heute fielen höhere Steuersätze an, wenn man neben der Rente ein Arbeitseinkommen beziehe.
Der Bundesregierung warf Linnemann vor, sich im Kampf gegen den Fachkräftemangel sich zu wenig um zusätzliche Beschäftigte aus Deutschland zu bemühen und stattdessen vor allem auf Fachkräftezuwanderung zu setzen. Die SPD im Bundestag lehnte den CDU-Vorschlag als ungerecht ab. „Wer beispielsweise auf dem Bau oder in der Pflege schwere körperliche Arbeit geleistet hat und deswegen im Alter nicht mehr arbeiten kann, würde doppelt benachteiligt: durch Abschläge wegen eines früheren Renteneintritts und weil Erwerbsfähige durch die Steuerfreiheit bevorzugt würden“, sagte deren Finanzexperte Michael Schrodi der Deutschen Presse-Agentur.
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