Nach dem rechtsextremen Brandanschlag von Solingen trat Mevlüde Genç für Versöhnung ein. Nun ist sie gestorben.
Sie verlor mehrere Familienmitglieder bei einem rechtsextremen Barandanschlag in Solingen und trat später vehement für Versöhnung ein. Nun ist Mevlüde Genç gestorben.Sie hat bei dem rechtsextremistischen Brandschlag von Solingen vor knapp 30 Jahren fünf Familienmitglieder verloren und schon kurz danach zu Versöhnung aufgerufen: Nun ist Mevlüde Genç im Alter von 79 Jahren gestorben.
Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Hendrik Wüst würdigte Genç als "ein großes Vorbild der Versöhnung". Wie wenig andere habe sie den Glauben an das Gute im Menschen verkörpert. Sie verstand es, den unermesslichen Schmerz, der ihr zugefügt wurde, umzuwandeln in Kraft, um sich für andere Menschen einzusetzen. Sie hat den Hass, die Gewalt und die Missgunst, die ihr entgegenschlugen, als Großherzigkeit und Toleranz zurückgegeben.Bundeskanzler Olaf Scholz schrieb auf Twitter, Mevlüde Genç werde als "Stimme der Versöhnung" unvergessen bleiben. Sein Beileid gelte ihrer Familie.
Mevlüde Genç und ihr Mann Durmus Genç hatten im Mai 1993 zwei Töchter, zwei Enkelkinder und eine Nichte verloren, nachdem Rechtsextremisten Brandsätze in ihr Haus in Solingen geworfen hatten. 17 Familienmitglieder waren dabei schwer verletzt worden.André Kuper , NRW-LandtagspräsidentDie Größe, mit der sie Schmerz und Trauer in Vergebung gewandelt habe, bleibe - auch über ihren Tod hinaus.
Sie wird jährlich rund um den Jahrestag des Brandanschlags von Solingen am 29. Mai an Personen verliehen, die sich um Versöhnung, Toleranz und Zusammenhalt verdient gemacht haben.