Zehn Tage. Länger dauerte die Amtszeit von Wirtschaftsminister Vilhelm Junnila aus Finnland nicht. Der Rechtspopulist stolperte über einen Nazi-Skandal.
© APA/AFP/Lehtikuva/EEVA-MARIA BROZehn Tage nach Amtsantritt hat der neue finnische Regierungschef Petteri Orpo bereits sein erstes Kabinettsmitglied verloren. Wirtschaftsminister Vilhelm Junnila von der rechtspopulistischen Partei Die Finnen kündigte am Freitag im Zuge eines Skandals um seine Kontakte in die rechtsextreme Szene und Scherze über Nazi-Symbole seinen Rücktritt an.
Die Vier-Parteien-Koalition um Orpos konservative Nationale Sammlungspartei und die Partei Die Finnen war erst vor eineinhalb Wochen im Amt vereidigt worden. Danach waren Junnilas Verbindungen zu Rechtsextremen in den öffentlichen Fokus gerückt. Am Mittwoch hatte er noch eine Vertrauensabstimmung im Parlament knapp überstanden, doch der Druck auf ihn und die Regierung blieb hoch.
Die Kritik gegen Junnila bezog sich unter anderem auf Aussagen, die er während der Parlamentswahl im Frühjahr von sich gegeben hatte. Dort hatte er einen anderen Kandidaten seiner Partei zum Listenplatz 88 gratuliert, denselben, den er selbst bei der Wahl 2019 hatte. Die 88 gilt unter Neonazis als Chiffre für"Heil Hitler". Auch vorher soll Junnila immer wieder scherzhafte Kommentare zu der Zahl abgegeben haben.
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