Vier israelische Geiseln, die während des Terrorangriffs im Oktober 2023 entführt wurden, wurden am Wochenende freigelassen. Die Hamas handelte die Freilassung gegen die Entlassung von 200 palästinensischen Gefangenen. Trotz des Abkommens gab es bereits Verstöße: Eine weitere Geisel wurde nicht freigelassen und die Hamas legte keine detaillierte Liste aller Geiseln vor.
Der israelische Premier Benjamin Netanjahu forderte von den Extremisten im Gazastreifen die Freilassung einer jungen Frau, die bereits am Wochenende mit anderen Geiseln übergeben werden sollte. Schließlich in Freiheit. Die 20-jährige Daniella Gilboa wird von ihrer Familie in Israel empfangen. Tel Aviv/Gaza. Mehr als ein Jahr haben sie in den Händen der Extremisten im Gazastreifen verbracht. Seit dem Wochenende sind vier junge israelische Frauen, die am 7.
Oktober 2023 beim Terrorüberfall verschleppt worden sind, wieder frei. Drei von ihnen konnten am Sonntag aus dem Krankenhaus entlassen werden, wohin sie nach ihrer Rückkehr nach Israel gebracht worden waren. Experten gehen aber davon aus, dass bei allen freigekommenen Geiseln ein langwieriger Rehabilitationsprozess nötig sein wird. Die vier israelischen Soldatinnen waren am Samstag in Gaza von der Hamas an das Internationale Komitee vom Roten Kreuz übergeben worden. Die Hamas nutzte die Freilassung der Geiseln für eine bizarre Veranstaltung: Bewaffnete und maskierte Hamas-Kämpfer stellten die Frauen vor laufenden Kameras auf ein Podium, hinter dem ein Plakat mit Propagandaparolen aufgespannt war. Erst dann ließen sie sie weiter nach Israel fahren. Im Gegenzug für die Freilassung der vier Soldatinnen durften am Wochenende 200 Palästinenser israelische Gefängnisse verlassen. Das Ganze ist Teil eines Abkommens zwischen Israel und der Hamas. Über mehrere Wochen hinweg sollen in einer ersten Phase zunächst 33 israelische Geiseln und rund 2000 palästinensische Gefangene – darunter verurteilte Terroristen – freikommen. In der Zeit gilt im Gazastreifen eine Waffenruhe. Israel warf der Hamas am Sonntag zwei Verstöße gegen den Deal vor. „Arbel Yehud, eine zivile Geisel, deren Freilassung für Samstag geplant war, wurde nicht freigelassen, und die detaillierte Liste mit dem Status aller Geiseln wurde nicht vorgelegt“, erklärte das Büro von Regierungschef Benjamin Netanjahu. Die 29-jährige Yehud wird aber offenbar nicht von der Hamas, sondern einer anderen Extremistengruppe, dem Jihad, festgehalten. Hier dürfte es zuletzt Probleme in der Abstimmung zwischen den beiden Terrororganisationen gegeben haben. Premier Netanjahu sagte, dass die palästinensische Bevölkerung erst in den Norden des Gazastreifens zurückkehren dürfe, wenn Yehud frei sei. Die israelische Armee werde sich auch vorerst nicht aus dem Netzarim-Korridor zurückziehen, der den Norden vom Süden des Gazastreifens trennt. Trotz dessen versuchten am Wochenende Palästinenser, den Korridor zu durchqueren, um in den Norden zurückzukehren. Dabei habe Israels Armee das Feuer auf eine Menschenmenge eröffnet und mindestens fünf Personen verletzt, hieß es nach palästinensischen Angaben. Israels Militär sagte, dass man diesen Berichten nachgehe.
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