In Frankreich haben Hunderttausende Menschen am 1. Mai gegen die weiter umstrittene Pensionsreform von Präsident Emmanuel Macron demonstriert, wobei es vielfach zu gewaltsamen Ausschreitungen kam.
Landesweit gab es bis zum späten Nachmittag 180 Festnahmen, 53 davon in Paris, berichtete der Sender BFMTV unter Verweis auf die Behörden. In Lyon seien 16 Polizisten und 6 Demonstranten verletzt worden. In der Hauptstadt und weiteren Großstädten setzte die Polizei erstmals Drohnen zur Überwachung der Lage ein.
Zu den landesweiten Protesten am Tag der Arbeit am Montag aufgerufen hatten die Gewerkschaften. Die Vorsitzende der linksgerichteten Gewerkschaft CGT, Sophie Binet, kritisierte, Macron habe sich durch die Pensionsreform isoliert."Die Exekutive kann nicht ohne die Unterstützung des Volkes regieren", sagte sie vor den Pariser Protesten.
Der Chef der reformorientierten Gewerkschaft CFDT, Laurent Berger, warf Macrons Regierung vor, sie habe sich gegenüber den Forderungen der Menschen bei den massiven Protesten in den vergangenen Monaten taub gestellt. Er zeigte sich allerdings gesprächsbereit."Wir müssen andere Vorschläge zu Gehältern und Arbeitsbedingungen auf den Tisch bringen", sagte er dem Sender BFM TV.
Macron und seine Regierung argumentieren, die Reform sei notwendig, damit Frankreichs großzügiges Pensionssystem nicht zusammenbricht. Die Gewerkschaften dagegen meinen, dass dies auch mit anderen Mitteln erreicht werden könne, etwa durch eine höhere Besteuerung von Reichen oder durch tiefgreifende Änderungen des Pensionssystems.
Die Frage ist nun, ob die Demonstrationen am 1. Mai die letzten großen Kundgebungen gegen die Pensionsreform sein werden. Zuvor bereits waren die Teilnehmerzahlen rückläufig, und auch ein Aufbrechen der gemeinsamen Front der Gewerkschaften zeichnet sich ab.
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