Wegen Mordes: Lebenslang für falsche Ärztin aus Fritzlar Mord Narkoseärztin Gerichtsurteil
Im Prozess gegen eine Frau, die sich drei Jahre lang fälschlicherweise als Narkoseärztin ausgab und durch Behandlungsfehler unter anderem den Tod von drei Menschen verursacht haben soll, ist am Donnerstagvormittag das Urteil gefallen. Das Landgericht Kassel verurteilte die 51-jährige Meike S. zu lebenslanger Haft. Zudem wurde die besondere Schwere der Schuld festgestellt.
Insgesamt werden ihr im Urteil drei Morde, zehn Mordversuche und drei Fälle von gefährlicher Körperverletzung angelastet. Durch die Feststellung der besonderen Schwere der Schuld wird eine vorzeitige Entlassung der Verurteilten nach 15 Jahren erschwert.Die Richter folgten mit ihrem Urteil der Forderung von Staatsanwaltschaft und Nebenklage.
Die Verteidigung hatte den Mordvorwurf derweil zurückgewiesen und sich für eine achtjährige Freiheitsstrafe unter anderem wegen gefährlicher Körperverletzung in 16 Fällen ausgesprochen.Aufgeflogen war Meike S. erst nach ihrer Zeit in Fritzlar. Als sie 2018 in den Reha-Bereich einer Klinik in Schleswig-Holstein wechselte, fielen ihrem neuen Arbeitgeber Ungereimtheiten in ihren Unterlagen auf. Meike S. erstattete Selbstanzeige wegen Anstellungsbetrugs.
In dem Hauptverfahren, das im Januar 2021 begonnen hatte, waren mehr als 500 Gutachten eingeführt und worden. Im Mittelpunkt stand die Frage, ob es sich bei den Vergehen um Mord oder um gefährliche Körperverletzung handelt.