„Uns kennen wir mehr Menschen als uns linear zuschauen“: Zum 30. Geburtstag von Arte haben wir mit Wolfgang Bergmann, Geschäftsführer von Arte Deutschland, gesprochen - über anspruchsvolles Fernsehen, Sprachbarrieren und Konkurrenz im eigenen Haus
Herr Bergmann, viele, die zum Fernsehen gehen, tun dies in der Absicht, eine große Masse an Menschen zu erreichen. Wie verhält sich das eigentlich bei Ihnen und Arte?
Das ist eine Frage der Tonalität. Das Publikum ist zurecht sehr sensibel und nichts ist schlimmer, als wenn sich einer aufspielt und die alleinige Wahrheit für sich pachtet. Das können wir gar nicht, wenn wir ein internationales Programm machen – und wir wollen es auch nicht. Unsere Stärke liegt darin, die Dinge aus unterschiedlichen Perspektiven zu betrachten, beispielsweise in Form von Reportagen oder den großen Investigationen am Dienstagabend.
Ist Arte seiner Zeit ein Stück weit voraus gewesen, gerade wenn wir jetzt an den Krieg in der Ukraine denken, der den Zusammenhalt in Europa wieder gestärkt hat? Wir sind zwar strukturell nicht ganz einfach, manche sagen auch kompliziert, aber wenn der Wille da ist, dann werden die Wege ganz kurz. Es war für uns alle im Team, für Franzosen wie Deutsche, eine tolle Erfahrung, wie schnell wir reagieren konnten. Und das ist beim Publikum angekommen. Gerade in der Corona-Zeit hat man von Kulturprogrammen wie Arte einen kulturellen Ersatz erwartet und wir haben geliefert.
Ich möchte dem entgegnen: Es kann gar nicht genug Kultur-Marken geben. Trotzdem muss man natürlich schauen, die einzelnen Marken so stark zu machen, dass die Leute sie auch kennen. Da ist es wichtig, eine gewisse Trennschärfe zu behalten. Bei Arte mache ich mir keine Sorgen, weil unser Alleinstellungsmerkmal durch unsere Struktur gegeben ist. Es gibt kein vergleichbares Angebot in Deutschland und Europa. Keine nationale Kultur-Plattform wird dazu eine Konkurrenz entwickeln.
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