Die in Wien lebende Südtiroler Autorin Sabine Gruber schreibt in ihrem neuen Roman über Verlust, Liebe und den Reiz faschistischer Architektur
Die in Wien lebende Südtiroler Autorin Sabine Gruber schreibt in ihrem neuen Roman über Verlust, Liebe und den Reiz faschistischer Architektur
Es ist wohl nicht ihr hehrster Zweck, aber Literatur kann auch praktischen, informativen Charakter haben. Aus Sabine Grubers neuem Roman „Die Dauer der Liebe“ nehmen wir mit: Ein ausgedrucktes Testament ist trotz Unterschrift leider ungültig, wenn es nicht beim Notar, sondern zuhause aufbewahrt wird.
Dumm gelaufen für Renata. So bleibt ihr an materiellen Dingen praktisch nichts von 25 Jahren mit Konrad, einem Architekten und Fotokünstler. Seine Bilder räumt der kleine Bruder aus der gemeinsamen Wohnung. Sogar die CDs aus dem Auto – Al Green, Aretha Franklin, Ray Charles, Johnny Cash – reißt er an sich.
Er handelt als Stellvertreter von Konrads Mutter. Deren einziger Lebensinhalt war es stets, seinen Freundinnen das Leben so sehr zu verleiden, bis sie ihren Buben wieder für sich hatte. Nur Renata widersetzte sich standhaft. Posthum will die bigotte Mama ihren Konrad nun aber wieder zurück.