Im Iran ist ein Todesurteil im Zusammenhang mit den aktuellen Protesten vollstreckt worden. Weitere Todesurteile waren am Dienstag bekannt geworden. MohsenShekari
TEHERAN taz/afp/dpa | Im Iran ist erstmals ein Todesurteil im Zusammenhang mit den seit fast drei Monaten anhaltenden Protesten gegen die Staatsführung in Teheran vollstreckt worden. Wie die Justizbehörde auf ihrer Website Misan Online mitteilte, wurde am Donnerstag ein Mann hingerichtet, der Ende September bei einer Straßenblockade in Teheran ein Mitglied der paramilitärischen Basidsch-Milizen verletzt haben soll.
Schekari war den Angaben zufolge am 1. November von einem Revolutionsgericht in Teheran verurteilt worden. Am 20. November habe das Oberste Gericht die Berufung abgewiesen und damit die Vollstreckung des Urteils erlaubt. In den vergangenen Wochen wurden im Iran bereits elf Todesurteile gegen Demonstranten verhängt. Erst am Dienstag war bekannt geworden, dass fünf weitere Protestteilnehmer*innen zum Tode verurteilt wurden. Auch im Parlament forderten Abgeordnete harte Urteile bis zur Todesstrafe für die Tausenden inhaftierten Protestteilnehmer.
Bei den aktuellen Protesten im Land wurden nach Einschätzungen von Menschenrechtlern seit Mitte September mindestens 470 Demonstranten getötet und mehr als 18.000 verhaftet. Diese Woche gingen die Proteste mit Demonstrationen und Streiks weiter.
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