Die heutige Haftanstalt in Krems Stein galt während der Zeit des Nationalsozialismus als größte Zuchtanstalt der Ostmark. Viele der Insassen waren politische Häftlinge, die teils wegen Bagatelldelikten hinter Gittern landeten.
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ie heutige Haftanstalt in Krems Stein galt während der Zeit des Nationalsozialismus als größte Zuchtanstalt der Ostmark. Viele der Insassen waren politische Häftlinge, die teils wegen Bagatelldelikten hinter Gittern landeten. Über sie, den Zustand der Justiz in der Nazizeit und das Massaker von Stein, dem Anfang April 1945 hunderte Häftlinge zum Opfer fielen, hat Karl Reder ein Buch geschrieben.
Reder ist in Stein aufgewachsen, schon als Kind sah er die Gedenksteine, die nach dem Massaker 1945 aufgestellt worden waren - und wurde neugierig. Als „ziemlich umtriebiger Typ“ entschloss er sich Jahre später, sich die Geschichte des damaligen Zuchthauses in Stein näher anzusehen. Es hatte nicht nur wegen der räumlichen Nähe sein Interesse geweckt - vor allem die Mauer des Schweigens, das die Vorkommnisse im April 1945 umgab, ließ ihn neugierig werden.
Karl Reder, der sich aus das Justizsystem dieser dunklen Zeit angesehen hat, wühlte sich bei der Recherche für sein Buch durch Indexbücher, die der Verwaltung der Häftlinge dienten; er wühlte sich durch Vormerkbücher, die darüber Aufschluss geben, was mit den Häftlingen nach der Entlassung passiert ist ; er sichtete die Arbeitseinsatzkartei, die über Betätigungen der Häftlinge und deren Qualifikationen Aufschluss gibt.
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