Von April an kann man sich bei leichten Erkältungsbeschwerden nicht mehr ohne Arztbesuch krankschreiben lassen. Die deutschen Hausärzte wollen die Regel beibehalten und warnen vor einem Kollaps der Arztpraxen.
Von diesem Freitag an endet die telefonische Krankschreibung in Deutschland. Seit Ende März 2020 war das wegen der Corona-Pandemie fast durchgehend möglich. Angesichts der aktuellen Risikobewertung des Robert Koch-Instituts laufe sie nun aus. Das RKI stufte die Risikobewertung für Deutschland Anfang Februar von hoch auf moderat herab.
Der Vorsitzende des Gemeinsamen Bundesausschusses von Ärzten, Kliniken und Krankenkassen, Josef Hecken, sagte der dpa, die Krankschreibung per Telefon habe ihre Funktion erfüllt - als"einfach umsetzbare Möglichkeit, leichte und schwere Krankheitsfälle voneinander abzugrenzen und volle Wartezimmer zu vermeiden". Bei Bedarf könne man die Regel sehr schnell wieder aktivieren, machte Hecken deutlich.
Genau das fordert der Deutsche Hausarztverband."Um es klar zu sagen: Ohne die telefonische Krankschreibung geht es nicht mehr", sagte die Vizechefin Nicola Buhlinger-Göpfarth, dem Redaktionsnetzwerk Deutschland ."Wer der telefonischen Krankschreibung jetzt den Stecker zieht, gefährdet die Versorgung und nimmt in Kauf, dass die Hausarztpraxen immer weiter unter Druck geraten.
Auch der Verbraucherzentrale Bundesverband forderte eine Beibehaltung der Regelung. Politik und Fachleute seien sich einig gewesen, aus der Corona-Pandemie lernen zu müssen und Bewährtes zu bewahren, sagte der Gesundheitsexperte des Verbandes, Thomas Moormann, dem RND.
Aus der Amel kommen derweil noch keine Signale, die telefonische Krankschreibung weiterlaufen zu lassen. Die FDP-Gesundheitsexpertin Christine Aschenberg-Dugnus begrüßte das Auslaufen der Corona-Sonderregel, für die kein Anlass mehr bestehe. Sie verweist auf die Möglichkeit für Patienten, sich über eine Videosprechstunde krankschreiben zu lassen.
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