Vollzeitarbeit und Zuwanderer sollen den Fachkräftemangel lösen. Doch der Plan der Bundesregierung wird nicht aufgehen – sondern das Problem nur verlagern.
Mehr Mütter von kleinen Kindern arbeiten. Den Fachkräftemangel wird das nicht lösen.picture alliance / dpa-tmn | Christin Klose. Teilzeit wird immer beliebter. Daraus ließe sich zunächst ganz oberflächlich ablesen, dass Mütter verstärkt am Arbeitsmarkt teilhaben. Die Schattenseite: Nach wie vor gibt es deutlich mehr Frauen als Männer, die im Job zurückstecken, um Familienpflichten zu erfüllen. Fast jede zweite Frau arbeitet in Teilzeit.
Und damit zu den schlechten Nachrichten: Der Plan der Bundesregierung, mit Zuwanderern und aufstockenden Teilzeitkräften die durch den demografischen Wandel verursachte Fachkräftelücke zu schließen, wird nicht aufgehen. Einerseits wollen immer mehr Teilzeitbeschäftigte gar nicht mehr arbeiten. Zum anderen würde das ohnehin nur zu einer Verlagerung des Personalmangels führen.
Auf der anderen Seite fehlen schon heute Erzieher. In den meisten Bundesländern braucht es ein bis zwei Fachkräfte, um eine Gruppe von 20 Kindern ab 3 Jahren zu betreuen. Für kleinere Kinder ist der Personalschlüssel zu Recht noch strenger.fehlen schon heute 120.000 Erzieher, um eine kindgerechte Betreuung zu garantieren.
Wer also nach dem Ausbau der Kinderbetreuung schreit, hat nur teilweise recht. Auch eine längere Wochenarbeitszeit, die Wirtschaftsverbände immer wieder lautstark fordern, könnte etwas Linderung verschaffen. Auf der anderen Seite aber würden dann noch mehr Erzieher gebraucht, die wir schon heute nicht haben. Tatsächlich kommt es auf die Arbeitgeber an: Statt mehr Arbeitsstunden zu verlangen, sollten sie ihren Mitarbeitern mehr Flexibilität zugestehen.
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