Lula wird Brasiliens nächster Präsident: Mehr als 156 Millionen Einwohner waren aufgerufen, sich zwischen dem rechtsextremen Amtsinhaber Jair Bolsonaro und dessen linken Amtsvorgänger zu entscheiden. Knapper hätte das Ergebnis kaum ausfallen können.
Luiz Inacio"Lula" da Silva hat am Sonntag die Stichwahl in Brasilien für sich entscheiden können - allerdings denkbar knapp: 50,90 Prozent der Stimmen entfielen auf den linken ehemaligen Präsidenten, der nun auch der neue brasilianische Staatschef wird.
In den verarmten Bundesstaaten im Nordosten Brasiliens hat hingegen der ehemalige Präsident Lula einen großen Vorsprung herausarbeiten können. Zwei Stunden nach der Schließung der Wahllokale hatte dann Lula 50,4 Prozent der Stimmen, Bolsonaro 49,7 Prozent, wie das Wahlgericht in Brasilia mitteilte. Der hauchdünne Vorsprung sollte schließlich bis zum Ende der Stimmenauszählung halten.
Der 67-jährige Bolsonaro, dessen Stil häufig mit dem von Donald Trump verglichen wird, genießt hingegen große Unterstützung in der mächtigen brasilianischen Agrarindustrie und der evangelikalen Gemeinde. Er versprach, christliche Werte in die obersten Ebenen der Macht zu bringen und gleichzeitig bürokratische Hürden abzubauen, um das Wachstum anzukurbeln.