Der Soziologe nimmt in „Nicht mehr normal“ gesellschaftliche Vorstellungen von Normalität unter die Lupe. Norm und Normalität fallen oft auseinander.
Endlich normale Leute: gesehen bei einer Demonstration der AFD in Berlin im Oktober 2022 Foto: Stefan Boness
In seiner ersten Veröffentlichung seit dem Jobwechsel nimmt Lessenich sich den Begriff der Normalität vor, wie er einerseits von AfD und Konsorten dafür missbraucht wird, Ängste und damit Ressentiments zu schüren – und andererseits doch auch zur gesellschaftlichen Selbstverständigung gebraucht wird. „Nicht mehr normal“, das sei das Selbstgefühl der deutschen Gesellschaft, weshalb sie dem Titel gemäß „am Rande des Nervenzusammenbruchs“ siedele.
Sorgfältig arbeitet Lessenich heraus, dass Norm und Normalität durchaus auseinanderfallen – illustriert am schönen Beispiel des Normarbeitsverhältnisses, abgekürzt NAV. Das ist jene tarifgebundene, unbefristete, sozialversicherte Vollzeitarbeit, die in der alten Bundesrepublik vor allem von Männern verrichtet wurde.
Wobei Lessenich darauf hinweist, dass nicht nur die Hochvermögenden und SpekulantInnen auch aus der Bewältigung der Finanzkrise noch enormen Profit schlugen. Sondern, dass es auch die „besitzenden Mittelschichten“ sind, nämlich seine Leserschaft und alle anderen, die ebenfalls eine gewinnbringende Verwertung ihres Kapitalbesitzes anstreben, die als „Täteropfer“ die krisenhafte Dynamik verstärken.
Der pandemische Ausnahmezustand Der Ukrainekrieg schließlich wirft die Frage auf, was es dieses Mal zu kaufen gibt, damit halbwegs Ruhe ist. Hier hat Lessenich noch kein Stichwort parat.
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