Ein Denkmal Karl Renners wird erstmals um kritische Aspekte erweitert: In Graz wird nun etwa via Zusatztafel erklärt, dass die rote Ikone 1938 für den „Anschluss“ an Nazi-Deutschland war.
Ein Denkmal Karl Renners wird erstmals um kritische Aspekte erweitert: In Graz wird nun etwa via Zusatztafel erklärt, dass die rote Ikone 1938 für den „Anschluss“ an Nazi-Deutschland war.Es ist eine im wahrsten Sinne zeithistorische Debatte, seit mittlerweile mehr als zehn Jahren vorrangig geführt von ÖVP und SPÖ: Ist der heutige Umgang mit dem Republikgründer und legendären SPÖ-Vorsitzendenzu unkritisch? Die ÖVP findet: Ja.
Die SPÖ konterte meist scharf darauf, antisemitische Aussagen Renners wurden stets angezweifelt. Geändert hat sich unterdessen nichts: Auf den Renner-Denkmälern, etwa bei jenem neben dem Parlament, liest man davon nichts, kritische Zusatztafeln gibt es Historikern zufolge nicht.Dieser Tage kam Bewegung in die historische Auseinandersetzung, den Anlass dafür lieferte die Grazer ÖVP.
Renner müsse von Experten „hinsichtlich seiner politischen Haltung für einen Begleittext eingeschätzt werden“. Das ist nun in der dunkelrot-grün-roten Landeshauptstadt geschehen, die Tafel wurde mittlerweile angebracht – und bedeutet eine Abkehr vom bisherigen Umgang mit der historischen Figur. Wer nun die Gedenkstätte passiert, wird auf einer silbernen Tafel darauf hingewiesen, dass der Sozialdemokrat „1938 Befürworter des ‚Anschlusses‘ an das nationalsozialistische Deutschland“ gewesen sein. Ebenfalls ist zu lesen, dass Renner 1945 eine „ambivalente Haltung“ gegenüber dem sowjetischen Diktatorgehabt habe. Und: Als Antisemit wird er auf der Tafel zwar nicht bezeichnet, wohl aber wir ihm eine „problematische Haltung zu Jüdinnen und Juden“ attestiert.
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