Seit Juni 2022 liegen drei Handys von Innenministeriumsbeamten wohl beim russischen Geheimdienst. Doch genau das hätte verhindert werden können.
Ein Kanu-Ausflug des Innenministeriums in Tulln 2017, der fünf Jahre später beim russischen Inlandsgeheimdienst in Moskau endet: Was nach Posse klingt, ist Herzstück eines der größten Spionageskandale Österreichs.Wobei: War es wirklich so eine Überraschung, dass der vermeintliche Russland-Maulwurf Ott die ins Wasser gefallenen Handys von drei Spitzenbeamten des Innenministeriums illegal in seinem Besitz hatte?Nein.
Es erscheint ein weiterer Polizist auf der Bildfläche. Besser: ein Ex-Polizist, der nun Privatdetektiv ist. Auch er kennt Techniker H. seit der gemeinsamen Zeit am Wachzimmer im ersten Bezirk. Über Techniker H. lernt der Detektiv auch Martin Weiss kennen. Er ist Otts damaliger Abteilungsleiter und seines Zeichens wohl ebenfalls Spion der Russen. 2019 erteilt Weiss dem Detektiv einen Auftrag.
Erneut verschwimmt die Handlung. Im Spätsommer 2019 sollen sich die Männer wiedersehen. Dieses Mal in der Therme Oberlaa. Ott soll einen USB-Stick mit den ausgelesenen Handydaten von Kabinettschef Kloibmüller bei sich haben und an den Detektiv übergeben. Jenen Stick, der dann bei einer Hausdurchsuchung am 21. Februar 2021 in einer „Hydrokultur“ des Privatdetektivs gefunden wird und einen U-Ausschuss beschäftigt. Er trägt das Logo CEPOL.
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