Slowenien kritisiert Steiermark für Landeshymne-Plan

Politik Nachrichten

Slowenien kritisiert Steiermark für Landeshymne-Plan
SlowenienSteiermarkLandeshymne
  • 📰 DiePressecom
  • ⏱ Reading Time:
  • 161 sec. here
  • 11 min. at publisher
  • 📊 Quality Score:
  • News: 92%
  • Publisher: 63%

Sloweniens Außenministerium hat die steirische Landesregierung scharf kritisiert, weil diese die Verfassungsrechtliche Absicherung der steirischen Landeshymne plant. Die Hymne enthält Texte, die Teile des heutigen slowenischen Staatsgebiets als steirisch bezeichnen. Die steirische Landesregierung hingegen betont die Bedeutung der Landeshymne und weist auf Diskriminierungen von Altösterreiern in Slowenien hin.

Slowenien s Außenministerium hat die steirische Landesregierung bezüglich ihres Plans zur Hymne zu „Besonnenheit“ aufgerufen. Landeshauptmann Mario Kunasek kontert mit Verweis auf Altösterreicher in Slowenien und dem Atomkraftwerk Krško . \Als Landeshauptmann „bekenne ich mich zu unserer Landeshymne “, schrieb Mario Kunasek (FPÖ) auf Facebook.

Erst hat Slowenien die neue steirische Landesregierung zu „Besonnenheit“ bei ihrem Plan zur verfassungsrechtlichen Absicherung der Landeshymne aufgerufen und seine „territoriale Integrität und Souveränität“ bekräftigt. Nun holt der steirische Landeshauptmann Mario Kunasek (FPÖ) via Facebook zu einem Gegenangriff aus: Als Landeshauptmann „bekenne ich mich zu unserer Landeshymne“, schrieb er am Dienstag auf der Plattform. „Wer in dieser Haltung einen Angriff auf Souveränität und Rechtsstaatlichkeit sieht, sollte sich fragen, wie es um die rechtliche Anerkennung von Minderheiten auf seinem Hoheitsgebiet bestellt ist“, so Kunasek. \Sloweniens Außenministerium kritisierte zuvor gegenüber der Tageszeitung „Dnevnik“, der Plan der steirischen Regierung vernachlässige den historischen Entstehungskontext des Dachsteinlieds. Im Lied werden Teile des heutigen slowenischen Staatsgebiets als steirisch besungen. Das im 19. Jahrhundert entstandene Lied widmet sich der Steiermark in ihrer historischen Ausdehnung vom Dachstein bis zum „Wendenland am Bett der Sav’“. Die sogenannte Untersteiermark mit Städten wie Maribor (Marburg), Celje (Cilli) und Ptuj (Pettau) ist aber schon seit über 100 Jahren nicht mehr Teil der Steiermark. Sie kam zunächst zu Jugoslawien und ist seit 1991 Teil des unabhängigen Staates Slowenien. Nach dem Willen der neuen FPÖ-geführten Landesregierung soll der Liedtext in die steirische Verfassung geschrieben werden und damit auch rechtliche Bedeutung bekommen. Kunasek: „Anders als die slowenische Volksgruppe in Österreich sind in Slowenien Altösterreicher deutscher Muttersprache immer noch vielfältigen Diskriminierungen ausgesetzt und nicht als autochthone Volksgruppe anerkannt. Hier könnte der slowenische Staat endlich tätig werden und sogleich den Hochsicherheitsreaktor Krško vom Netz nehmen.“ Die Landeshymne sei neben den Landesfarben Weiß-Grün und dem steirischen Panther „ein wichtiges Symbol für unser Bundesland“, betonte Kunasek. Den im FPÖ-ÖVP-Koalitionsabkommen dargelegten Plan, die Hymne in die Landesverfassung zu schreiben, bekräftigte er in seinem Posting aber nicht explizit. Die beiden Regierungsparteien verfügen gemeinsam nicht über die für einen Verfassungsbeschluss erforderliche Zwei-Drittel-Mehrheit im Landtag. \Scharfer Widerspruch zum blau-schwarzen Plan kam von der Organisation IG Autorinnen Autoren. Deren Geschäftsführer Gerhard Ruiss zeigte sich im „Dnevnik“-Gespräch empört. „Man kann nicht ein Gebiet in die Verfassung schreiben, das nicht Teil des Staates Österreich ist“, sagte er. Sollte der steirische Landtag dies durch einen entsprechenden Beschluss trotzdem tun, müsste eine verfassungsrechtliche Überprüfung eingeleitet werden, brachte Ruiss eine Klage beim Verfassungsgerichtshof (VfGH) ins Spiel. Kritik übten auch die oppositionellen Grünen. „Dieses Vorhaben gefährdet unsere Beziehungen zu Slowenien und spaltet unsere Gesellschaft“, betonte die Grüne Landeschefin Sandra Krautwaschl am Dienstag auf X. „Ein Text, der auf ein Gebiet Bezug nimmt, das es so seit 100 Jahren nicht mehr gibt, hat in der Verfassung nichts verloren“, forderte Krautwaschl ein „Schluss mit dieser gefährlichen Symbolpolitik“. (APA/red.

Wir haben diese Nachrichten zusammengefasst, damit Sie sie schnell lesen können. Wenn Sie sich für die Nachrichten interessieren, können Sie den vollständigen Text hier lesen. Weiterlesen:

DiePressecom /  🏆 5. in AT

Slowenien Steiermark Landeshymne Verfassung Diskriminierung Altösterreicher Atomkraftwerk Krško

Österreich Neuesten Nachrichten, Österreich Schlagzeilen

Similar News:Sie können auch ähnliche Nachrichten wie diese lesen, die wir aus anderen Nachrichtenquellen gesammelt haben.

Kunasek verteidigt steirische Hymne und kritisiert SlowenienKunasek verteidigt steirische Hymne und kritisiert SlowenienDer steirische Landeshauptmann Mario Kunasek (FPÖ) hat sich zur Debatte um die Steiermark-Hymne geäußert und die Kritik Sloweniens zurückgewiesen. Er sieht in der Landeshymne ein wichtiges Symbol für die Steiermark und kritisiert die rechtliche Behandlung von Deutschsprachigen in Slowenien. Die Grünen warnen vor einer Gefährdung der Beziehungen zu Slowenien und einer Spaltung der Gesellschaft.
Weiterlesen »

Grün-weißer „Plan B“: Die neue steirische Landesregierung stellt sich vorGrün-weißer „Plan B“: Die neue steirische Landesregierung stellt sich vorFPÖ-Chef Kunasek wird neuer Landeshauptmann und für Volkskultur, Katastrophenschutz und Landesverteidigung, Sport, Tourismus und Personal zuständig sein. Zur Lösung der umstrittenen Spitalsfrage,...
Weiterlesen »

Steiermark will Hymnentext, der umstrittene Gebiete erwähnt, in Verfassung aufnehmenSteiermark will Hymnentext, der umstrittene Gebiete erwähnt, in Verfassung aufnehmenDie steirische Landesregierung plant, den Text der Landeshymne in die steirische Verfassung aufzunehmen. Der Hymnentext umfasst Gebiete, die heute zum unabhängigen Staat Slowenien gehören. Das slowenische Außenministerium reagiert besonnen und betont die gemeinsame europäische Zusammenarbeit. Kritiker sehen in dem Vorhaben eine Verletzung der territorialen Integrität.
Weiterlesen »

Steiermark plant Handyverbot an SchulenSteiermark plant Handyverbot an SchulenDie steirische Landesregierung plant ein Handyverbot an Schulen, um Mobbing und andere Probleme zu bekämpfen.
Weiterlesen »

ÖVP und FPÖ treten in Koalitionsverhandlungen einÖVP und FPÖ treten in Koalitionsverhandlungen einDie ÖVP und die FPÖ haben offiziell die Koalitionsverhandlungen aufgenommen. Zunächst soll das Budget besprochen werden, da ein EU-Defizitverfahren abgewendet werden soll. Die FPÖ betont die Notwendigkeit eines soliden budgetären Fundaments und die Transparenz für die Bevölkerung. Die ÖVP bekräftigt ihre Eckpfeiler wie Souveränität Österreichs, die Rolle als verlässlicher EU-Partner und die westliche liberale Demokratie.
Weiterlesen »

Sicherheitslücke auf Weihnachtsmarkt bekannt, Attentäter konnte durchrastenSicherheitslücke auf Weihnachtsmarkt bekannt, Attentäter konnte durchrastenEine E-Mail zeigt, dass die Veranstalter und die Polizei vor dem Weihnachtsmarktattentat in Magdeburg von einer Sicherheitslücke wussten, die es dem Attentäter ermöglichte, auf das Gelände zu rasen. Der Veranstalter hatte die Polizei am 29. November über die offene Lücke informiert, die als Rettungsgasse dienen sollte, aber die Polizei antwortete nicht. Die Polizei weist die Verantwortung von sich und erklärt, dass der Veranstalter für die Sicherheit auf dem Weihnachtsmarkt zuständig ist.
Weiterlesen »



Render Time: 2025-02-07 21:49:49