Der UNO-Sicherheitsrat hat eine mit Spannung erwartete Abstimmung über eine brasilianische Resolutionen zur Deeskalation in Nahost auf Dienstag verschoben. Das mächtigste UNO-Gremium soll um 18 Uhr Ortszeit (Mitternacht MESZ) erneut zusammen kommen, erfuhr die Deutsche Presse-Agentur aus Diplomatenkreisen.
Zuvor hatten die Vereinigten Arabischen Emirate und andere Staaten auf weitere Verhandlungen über den Text gepocht. Ein russischen Resolutionsentwurf fiel indes durch.
Der russische Text bekam vor dem mächtigsten Gremium der Vereinten Nationen am Montagabend in New York nur 5 der 15 möglichen Stimmen und verfehlte damit die erforderliche Mehrheit. Im russischen Text werden unter anderem eine"humanitäre Feuerpause" sowie - wie auch im brasilianischen Text - eine Freilassung von Geiseln gefordert, die von der islamistischen Hamas aus Israel in den Gazastreifen verschleppt worden waren.
Während dem russischen Text von Anfang an keine Chancen eingeräumt wurden, galt auch die Annahme des brasilianischen Entwurfs als unwahrscheinlich. Die USA hatten ihren Verbündeten Israel in der Vergangenheit mit ihrem Vetorecht vor unliebsamen Resolutionen geschützt. Eine Annahme benötigt mindestens neun Ja-Stimmen der 15 Mitglieder, zudem darf es kein Veto geben. Neben den USA haben Russland, China Frankreich und Großbritannien ein Veto-Recht.
Die Abstimmungen des Weltsicherheitsrates erhöhen den Druck vor allem auf Israel, das kurz vor einer Bodenoffensive im Gazastreifen zu stehen scheint. Resolutionen des UNO-Gremiums sind völkerrechtlich bindend.
Österreich Neuesten Nachrichten, Österreich Schlagzeilen
Similar News:Sie können auch ähnliche Nachrichten wie diese lesen, die wir aus anderen Nachrichtenquellen gesammelt haben.
Gewalt in Nahost: Sorge vor weiterer EskalationSeit dem Terrorangriff von Hamas-Kämpfern auf Israel schaut die Welt einmal mehr mit Sorge auf den Nahen Osten – und vor allem den von der Hamas beherrschten Gazastreifen. Zugleich wächst die Sorge, dass der Krieg zwischen Israel und der Hamas weiter um sich greifen könnte.
Weiterlesen »
Virtueller EU-Gipfel zu NahostDie Europäische Union wird am Dienstag bei einem Sondergipfel ihr weiteres Vorgehen angesichts der Gewalteskalation im Nahen Osten beraten. EU-Ratspräsident Charles Michel hat für 17.
Weiterlesen »
Krisendiplomatie: Herkulesaufgabe für Blinken in NahostSeit Tagen befindet sich US-Außenminister Antony Blinken in Sachen Krisendiplomatie in Nahost. Für Beobachter ist es ein mehrfacher Spagat und eine Herkulesaufgabe: Er sicherte Israel Unterstützung zu, drängt aber darauf, bei der angekündigten Bodenoffensive Zivilisten so weit wie möglich zu schonen.
Weiterlesen »
Wie Wien dafür sorgen will, dass der Nahost-Konflikt nicht zum Problem an den Schulen wirdAntisemitismus. Die Auswirkungen des Nahost-Konflikts seien auch an den Wiener Schulen zu spüren, sagt Vizebürgermeister Christoph Wiederkehr. Gestern tagte eine Expertengruppe.
Weiterlesen »