Nach einem Unglück in Novi Sad, bei dem 15 Menschen starben, dauern in Serbien seit Tagen Massenproteste an. Die Demonstranten richten den Fokus auf Korruption, Staatsversagen und die mangelhafte Aufklärung des Unfalls. Es sind die größten Proteste seit den 1990er Jahren, die einst zum Sturz Slobodan Miloševićs führten.
Solche Massenproteste sah Serbien zuletzt in den 90er Jahren. Auslöser war ein Unglück in Novi Sad mit 15 Toten. Doch jetzt geht es um mehr.. Anlässlich des traurigen Jubiläums sind in der zweitgrößten Stadt Serbiens Zehntausende auf die Straße gegangen. Die Demonstranten blockierten am Samstag drei wichtige Brücken über die Donau. Eine davon sollte 24 Stunden besetzt werden.
Seit dem Unglück finden im Land fast täglich Demonstrationen statt. Es sind die größten Proteste seit den 1990er-Jahren, die einst zum Sturz Slobodan Miloševićs führten. Am Dienstag trat Ministerpräsident Miloš Vučević zurück. Der Schritt besänftigte die Massen ebenso wenig wie die Festnahme von Bauminister Goran Vesić oder Rücktritte anderer Minister.
Unter ihm seien in Serbien"Gangster zu einem virtuellen Arm des Staates" geworden, schreibt die"New York Times". Der 54-jährige ehemalige Hooligan kontrolliere mittlerweile"fast jeden Aspekt" des öffentlichen Lebens. Parlament, Gerichte, Polizei und Wirtschaft behandelten mit"katzbuckelnder Ehrerbietung", wohingegen Serben,"die ihm in die Quere kommen, ihr Leben riskieren".
Unterdessen steht Präsident Vučić vor der Entscheidung, einen neuen Premier zu ernennen oder Neuwahlen vorzuziehen. Er wirft den Demonstranten vor, von"ausländischen Kräften" unterstützt zu werden.
SERBIEN Proteste UNFALL KORRUPTION STAATSVERSAGEN
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