Russland wirbt spätestens seit Kriegsbeginn für ein anti-westliches Bündnis. Putins Reise ist ein Baustein in diesem Plans.
Gut gelaunter Putin in Teheran. So, wie es international aussieht, arbeitet die Zeit für ihn Foto: Iranian Presidency/dpa
Das Gipfeltreffen von Russland, Iran und der Türkei am Dienstag in Teheran hat wieder einmal gezeigt, dass Wladimir Putin und sein Regime weltweit nicht so isoliert dastehen, wie man es sich im Westen einredet. Zwar ist der Iran aus westlicher Sicht selbst ein Pariastaat, doch bislang waren Teheran und Moskau oftmals durchaus nicht einer Meinung.
Unter dem Druck der von den USA aufgebauten israelisch-arabischen Koalition und der expliziten Drohung, eine iranische Atombombe notfalls auch gewaltsam zu verhindern, ist der Iran jetzt offenbar bereit, enger mit Russland zusammenzuarbeiten. Wie weit diese Zusammenarbeit auch eine militärische Dimension hat, wird sich in naher Zukunft zeigen.
Und es geht nicht nur um den Iran. Dahinter stehen noch China und sogar Indien. Je länger der Krieg gegen die Ukraine dauert, umso mehr werden sich antagonistische Koalitionen verfestigen. Bevor Putin in der Ukraine strauchelt, wird der Iran bereit sein, auch Waffen an Russland zu liefern. Dasselbe gilt für China. Außer gegen den Iran, hat Washington klargemacht, sei man auch bereit, sich militärisch gegen China zu engagieren, sollte Taiwan angetastet werden.
Es kann deshalb keine Überraschung sein, dass Putin in Teheran durchweg gut gelaunt auftrat. So, wie es international aussieht, arbeitet die Zeit für ihn. Er wird sich den Angriff auf die Ukraine noch lange leisten können, während in Europa die Folgen der Sanktionen langsam dramatische Ausmaße annehmen.
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