15 Jahre stand Georg Pölzl an der Spitze der teilstaatlichen österreichischen Post. Mitte August tritt er ab. In die Politik will er nicht, in Pension gehen will er aber auch nicht.
15 Jahre stand Georg Pölzl an der Spitze der teilstaatlichen österreichischen Post. Mitte August tritt er ab. In die Politik will er nicht, in Pension gehen will er aber auch nicht.tritt ab. Seit 2009 war der Manager Vorstandschef des teilstaatlichen Konzerns. Seine Zeit an der Postspitze war turbulent: Das Paket- löste das Briefgeschäft ab,kam, um zu bleiben, und die Post legte sich mit der Bank 99 sogar eine eigene Bank zu.
Die österreichische Post sei eine der wenigen Postgesellschaften, die noch ein sehr vitales Briefgeschäft haben. Seit er 2009 zur Post kam, habe sich das Briefvolumen halbiert und das Paketvolumen vervierfacht. „Als Unternehmen mussten wir uns in der Leistungsfähigkeit total anpassen“, sagt Pölzl. Damals hatte der Brief noch Priorität: ein sogenanntes E+1-Produkt, das binnen eines Tages zugestellt werden musste. Das Paket war damals zwei bis drei Tage unterwegs.
Amazon sei ein schwieriger Kunde, „extrem fordernd“ auf der Leistungsseite und der Preisseite. Und dazu noch ein Wettbewerber: Amazon habe bei Paketzustellungen heute einen Marktanteil von 15 bis 20 Prozent, den das US-Unternehmen binnen nur zwei Jahren erworben hat. Diesen Marktanteil habe Amazon vor allem der Post abgenommen. Eine andere Dynamik komme aus dem Kundenverhalten, sagte Pölzl.
Pölzl meint damit ESG-Vorgaben , die EU-Taxonomie für nachhaltige Investitionen und das Lieferkettengesetz, für das sich Anfang Juni eine Mehrheit im EU-Parlament gefunden hat. Das mache nur Europa so. „Unsere globalen Wettbewerber lachen sich schief“, sagt Pölzl. „Und das sage ich mit der moralischen Autorität von jemandem, der sehr konsequent versucht, ein Unternehmen in Richtung Nachhaltigkeit zu entwickeln, sozial und ökologisch.
Was kommt für Pölzl nach der Post? Jedenfalls nicht die Politik: „Weil ich den Mechanismen nicht vertraue“, sagt der Manager. „Ich werde sicherlich mehr Zeit auf meinem Segelboot verbringen“, auch auf längere Reisen freue er sich. Und es gebe sicher ein paar Tätigkeiten, die er weiter machen möchte. „Mit dem Begriff Ruhestand oder Pension habe ich echt ein Problem“, sagt Pölzl.
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