Warum hat der Täter im Duisburger Fitnessstudio mehrere Menschen mit einem Messer attackiert? Die Ermittler rücken von der Anfangsthese eines gezielten Angriffes auf eine Person ab und gehen nun von vier Zufallsopfern aus. Allerdings schweigt der Tatverdächtige bislang.
Duisburg - Eine Woche nach der blutigen Messerattacke in einem Duisburger Fitnessstudio mit vier Schwerverletzten sieht die Staatsanwaltschaft Anzeichen für eine Amoktat statt eines gezielten Angriffes. „Wir gehen eher davon aus, dass es sich bei allen vier um Zufallsopfer handelt“, sagte Staatsanwältin Jill Mc Culler am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur.
„Amok hört sich so ganz schlimm an. Letztlich ist es das, das wahllose Aussuchen der Opfer ohne bestimmte Gründe“, sagte die Staatsanwältin. Das Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“ hatte zuvor berichtet, dass inzwischen einiges auf eine Amoktat hindeute. Eines der vier schwer verletzten Opfer der Attacke, ein 21-Jähriger, schwebte nach Informationsstand von Montag noch in Lebensgefahr.
Nach dem Angriff am Dienstagabend vergangener Woche sitzt ein 26-jähriger tatverdächtiger Syrer in Untersuchungshaft. Der Tatvorwurf lautet auf versuchten Mord und gefährliche Körperverletzung. Bei der Attacke soll der Tatverdächtige vier Menschen mit einem Messer schwer verletzt haben. Der Beschuldigte habe sich bisher nicht zu den Vorwürfen geäußert, sagte die Staatsanwältin.
Spezialeinheiten der Polizei hatten den Tatverdächtigen in der Nacht zum Sonntag nach Hinweisen von zwei Bekannten des Mannes in seiner Duisburger Wohnung in der Nähe des Tatorts festgenommen. Dabei wurden zwei Messer sichergestellt, die nach Einschätzung der Ermittler als Tatwaffe infrage kommen. Eines der Messer - die mögliche Tatwaffe - hat laut der Staatsanwaltschaft eine 20 Zentimeter lange Klinge. Die Messer würden auf DNA-Spuren von Opfern untersucht.
Der Tatverdächtige soll nach Angaben der Ermittler psychiatrisch begutachtet werden. Der Syrer hatte den Behördenangaben zufolge im April 2016 einen Asylantrag in Deutschland gestellt. Im Jahr 2018 sei er in zwei Fällen wegen geringfügiger Vermögensdelikte aufgefallen. Beide Verfahren seien eingestellt worden. Die Spurensicherung in der Wohnung des Tatverdächtigen wurde laut Polizei am Montag fortgesetzt.
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