Deutschland: Auch mit dem neuen Führungsduo bleibt die SPD eine zerrissene Partei - die nicht weiß, ob sie weiter regieren will.
Klaus Huhold Redakteur Die Botschaft an das neue Führungsduo der deutschen SPD war deutlich - und sie kam aus der eigenen Partei."Nach allen Umfragen würde ein Ausstieg aus der Koalition bei den Bürgerinnen und Bürgern auf wenig Verständnis stoßen", sagte am Montag Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil dem"Handelsblatt".
Das ist aber genau die Agenda, wegen der die Parteimitglieder der Sozialdemokratie die Bundestagsabgeordnete Saskia Esken und den früheren Finanzminister von Nordrhein-Westfalen Norbert Walter-Borjans zu ihren neuen Parteivorsitzenden gewählt haben. 114.995 Stimmen, das sind 53 Prozent, konnten am Wochenende diese beiden Kandidaten für sich vereinen.
Im monatelangen parteiinternen Wahlkampf waren Esken und Walter-Borjans als scharfe Kritiker der Regierung aufgetreten."Für die Demokratie ist die große Koalition Mist", verkündete Esken kurz nach ihrer Wahl in einem Gespräch mit der ARD. Beide Großparteien würden Stimmen verlieren und müssten schmerzhafte Kompromisse eingehen.
Zudem war der Königsmacher für das neue Führungsduo der prononcierteste GroKo-Gegner innerhalb der SPD, nämlich Kevin Kühnert. Der Vorsitzende der Jungsozialisten hatte diese hinter Esken und Walter-Borjans geschart."Am Nikolaus ist GroKo-Aus", skandierten freudentrunkene Jusos auch nach der Wahl. Am 6. Dezember startet der Parteitag der Sozialdemokraten.
Doch so einfach ist die Angelegenheit nicht. Der Erfolg von Esken und Walter-Borjans war knapp und spiegelt auch wider, wie zerrissen die SPD ist. Und am Montag brachten sich nach einem kurzen Schock die GroKo-Befürworter wieder in Stellung - zu denen etwa auch der Sprecher des konservativen Seeheimer Kreises, Johannes Kahrs, zählte.
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