Wie man zeitlos daran scheitert, Teenagern Dinge zu verbieten.
Alle Kleider mehrmals getragen, alles gekocht, was mit Melanzani und Tomaten möglich ist, alles gehört, was aus den offenen Fenstern der anderen zu hören war, selten auch das Weinen eines Babys . Wir können gern Abschied nehmen voneinander, die Hitze und ich und alles, was diesen Sommer so dazugehörte. Drei Gelsensprays lang war er und mehrere Kilogramm Tsatsiki schwer. Die Blumen in den Kisterln haben durchgehalten, aber jetzt werden sie welk.
Welk fühle ich mich auch, nach all den „Darf ich?“ und „Kannst du?“ und „Nur dieses eine Mal“ und „Einmal noch“ der Kinder. Man kann es verstehen, sie haben diese Art des Drängens ja nicht erfunden. Und wie kann man auch sagen, dass einmal Schluss ist, weil einmal Schluss sein muss? Nie wollte man diese Sätze von sich geben, die man selbst nicht hören und noch weniger verstehen konnte.
Er hätte doch tatsächlich „Schauen tut man mit den Augen“ zu seinen kleinen Kindern gesagt, erzählt ein Kollege, und das noch dazu in einem Radgeschäft, wo ihn dann entgeisterte Blicke des coolen Publikums getroffen haben. „So spießig wollte ich nie sein“, meinte er, es sei einfach aus seinem Mund gefallen. Manche Perlen überleben über die Jahrzehnte , andere werden adaptiert: Bekam man früher eckige Augen vom Fernsehen, so nun vom iPad.
„Nein bleibt nein“ kommt selten noch zum Einsatz, am ehesten dann, wenn die Argumente immer wahnwitziger werden und man mit dem Rücken zur Wand steht. Da wird man schnell zum gemeinsten Menschen der Welt. Daher, lieber Sommer, mach bitte Schluss und diesen endlosen Nächten ein Ende. Weil irgendwann muss man auch wieder mit dem Hintern zu Hause bleiben. Sonst fällt einem noch glatt der Spruch mit dem Ernst des Lebens ein.
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