Die neue Jugendstrafanstalt Münnichplatz in Wien-Simmering ist trotz Eröffnung weit von einem regulären Betrieb entfernt. Aktuelle Mängel betreffen Schulbetrieb, Sanitäranlagen, Grundversorgung, Personal und medizinische Versorgung.
Die neue Jugendstrafanstalt Münnichplatz in Wien -Simmering, die im Jänner 2025 eröffnet werden sollte, ist noch weit von einem regulären Betrieb entfernt. Volksanwältin Gaby Schwarz spricht von einem „logistischen Bauchfleck“ des Justizministerium s und übt scharfe Kritik an der Umsetzung. „Als das Justizministerium verkündete, dass der neue Standort nach Jahren des Wartens endlich in Betrieb geht, dachten wir: Besser spät als nie.
Doch der Münnichplatz ist weit entfernt von betriebsfähig“, so Schwarz. Aktuell sind am Standort 21 Jugendliche untergebracht, von denen einige noch schulpflichtig sind. Da der Schulbetrieb weiterhin in der Justizanstalt Josefstadt erfolgt, müssen die Jugendlichen täglich pendeln. Zudem ist nur eine von drei Abteilungen nutzbar, da Sanitäranlagen noch saniert werden müssen. Weitere gravierende Mängel betreffen die Grundversorgung: Bedarfsgegenstände werden noch immer über die Justizanstalt Josefstadt bezogen; Ordnungsstrafverfahren müssen dort bearbeitet werden. Es fehlt an Personal, die Telefonverbindungen sind teilweise gestört und Besuchsmöglichkeiten sind eingeschränkt. Auch die medizinische Versorgung ist noch nicht geklärt. \ „Das ist keine Kritik an den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern vor Ort – sie leisten unter schwierigen Bedingungen ihr Möglichstes“, betont Schwarz. Sie sieht das Justizministerium in der Pflicht und appelliert an die neue Justizministerin Anna Sporrer (SPÖ), den Jugendstrafvollzug dringend zu verbessern. Diese betont, dass sie die erhobenen Vorwürfe ernst nehme und bereits eine Prüfung veranlasst habe. „Ein moderner, effektiver, humaner, und sicherer Straf- und Maßnahmenvollzug ist mir als Justizministerin ein großes Anliegen. Dabei ist ein besonderes Augenmerk auf den Jugendstrafvollzug und die Einhaltung aller notwendigen Aspekte zum Schutz von jugendlichen Strafgefangenen zu legen“, heißt es dazu von Justizministerin Sporrer. \ Das Justizministerium betont außerdem, dass der Betrieb der Jugendstrafanstalt Münnichplatz schrittweise ausgebaut wird. Die Leitung ist bis April 2025 vollständig besetzt, weitere Stellenbesetzungen laufen. Die Renovierungen seien im Zeitplan, und eine zweite Abteilung soll bald in Betrieb gehen. Vor Ort gibt es bereits verschiedene tagesstrukturierende Beschäftigungsmaßnahmen sowie Ansprechpartner aus den Bereichen Pädagogik, Sozialpädagogik, Sozialarbeit, Psychologie und Psychotherapie. Der vollständige Ausbau soll bis Ende 2025 abgeschlossen sein
Jugendstrafanstalt Münnichplatz Wien Justizministerium Kritik
Österreich Neuesten Nachrichten, Österreich Schlagzeilen
Similar News:Sie können auch ähnliche Nachrichten wie diese lesen, die wir aus anderen Nachrichtenquellen gesammelt haben.
Leonore Gewessler: „Das ist ein gebrochenes Versprechen der ÖVP“Auch ohne starke Einschnitte beim Klimaschutz könne man das Budget sanieren, sagt Leonore Gewessler, die vom zerschlagenen Klimaschutzministerium ins Parlament gewechselt ist. Die Aufteilung der...
Weiterlesen »
Kanzler gibt Österreichern ein Versprechen abBundeskanzler Christian Stocker gibt sich betont versöhnlich in Richtung FPÖ-Wähler. Er wolle und werde 'ein Kanzler für alle' sein.
Weiterlesen »
Kein Nutri-Score: Von der Leyen beugt sich der LebensmittelindustrieDie EU-Kommission begräbt ihr Versprechen, eine einheitliche Kennzeichnung des Nährwerts verpackter Lebensmittel zu schaffen.
Weiterlesen »
US-Präsident bleibt vage - Donald Trump kündigt für Dienstag 'etwas Großes' anUS-Präsident Donald Trump spricht erstmals in seiner zweiten Amtszeit vor dem Kongress. Die Rede fällt in eine Zeit diplomatischer Turbulenzen.
Weiterlesen »
Kickl warnt: 'Das hat großes Eskalationspotenzial'Die russische Invasion in der Ukraine jährt sich am Montag zum dritten Mal. FPÖ-Chef Herbert Kickl kritisiert EU und NATO für ihre Russland-Politik.
Weiterlesen »
Medial verrissen: Feuerwehr widerspricht angeblicher Lachnummer um zu großes FeuerwehrfahrautoFRAHAM. In den vergangenen Tagen drehte sich in zahlreichen Berichten alles um ein neues Feuerwehrfahrzeug sowie das Feuerwehrhaus in Fraham (Bezirk Eferding).
Weiterlesen »