Boris Johnson mag die Abstimmung im Parlament formal überstanden haben. Aber gerade er sollte wissen, dass ihm in der Partei nun keine einjährige Schonfrist gewährt wird, kommentiert NeudeckerMi
, die aggressive britische Medienlandschaft, sondern nur er selbst. Er hat zu oft Versprechungen gemacht, die er nicht einhalten konnte, die Inflation steigt in Großbritannien noch rascher als in einigen anderen Ländern, und die Lebenshaltungskosten sind für viele Briten längst ein Problem. Wähler, deren Konto am Ende des Monats im Minus ist, sind potenziell wütende Wähler.
Das Problem allerdings, das Johnson am meisten in Bedrängnis bringt, ist kein seriös politisches, sondern sein Umgang mit der Partygate-Affäre, die seit einem halben Jahr die Agenda in Westminster mitbestimmt. Derzeit läuft eine Untersuchung, ob Johnson im Parlament gelogen hat, als es um die Lockdown-Partys in Downing Street ging. Er ist von der Polizei bestraft worden, insgesamt wurden 126 Strafen gegen Kabinettskollegen oder Mitarbeiter von Downing Street ausgesprochen.
Den Parteistatuten nach ist Johnson nun für ein Jahr sicher, formal darf in dieser Zeit nicht noch einmal die Vertrauensfrage gestellt werden. Gerade ein Mann aber, dem Formalitäten so wichtig sind wie glatt frisiertes Haar, sollte wissen, dass es keine parteiinterne Regel gibt, die nicht gebrochen werden könnte, wenn es die Lage erfordert. Nicht er entscheidet das, sondern seine 358 Kollegen im Parlament. Daran hat sich am Montagabend nichts geändert.
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