Stefan Gelbhaar, Berliner Abgeordneter der Grünen, sah seine politische Karriere durch Missbrauchsvorwürfe zerstört. Nun stellt sich heraus, dass die Vorwürfe erfunden wurden und möglicherweise jemand aus Robert Habecks Team profitierte. Der Fall wirft Fragen zur Glaubwürdigkeit der Quellen und der Rolle der Grünen-Partei auf.
Missbrauch svorwürfe kosteten den Berliner Abgeordneten Stefan Gelbhaar die Karriere. Jetzt stellt sich heraus: Das war erfunden - und profitiert hat davon jemand aus Robert Habeck s Team.Anne K. steht auf der eidesstattlichen Erklärung, der volle Nachname fehlt. Der Politik er Stefan Gelbhaar habe sie geküsst, gegen ihren Willen, soll die Frau dort niedergeschrieben haben; sie selbst sei Parteimitglied.
Einziehen wird er nach der Wahl aber nicht mehr. Gelbhaar, seit 25 Jahren Parteimitglied und seit 2017 im Bundestag, hat seine Kandidatur zurückgezogen. Bald, nachdem die Vorwürfe bei der Partei gemeldet worden waren, berichtete nämlich auch derdarüber, der öffentlich-rechtliche Sender Berlins: Gelbhaar habe „systematisch Frauen innerhalb der Partei belästigt“, hieß es, es gebe gleich mehrere Betroffene.
Gelbhaar selbst hatte stets gesagt, alle Vorwürfe seien erfunden. Der Verdacht, dass er reingelegt wurde, erhärtet sich jetzt zunehmend: Kaum jemand weiß, wie es um die anderen angeblichen 17 Opfer bestellt ist, die ihm etwa K.o.-Tropfen im Glas oder ungewolltes Anfassen vorwarfen. Deren Vorwürfe wurden gesammelt übermittelt, und zwar von der Grünen-Politiker Shirin Kreße, die im selben Landesverband wie Gelbhaar aktiv ist.
Auch die Ombudsstelle der Bundespartei prüfte die Vorwürfe, sie soll Gelbhaar dann zum Rückzug gedrängt haben. Und das wohl ohne vorab die Frauen zu kontaktieren: Hätte die Ombudsstelle das getan, wäre ihr aufgefallen, dass die Social-Media-Profile von Anne K. Fake sind - und dass an ihrer Adresse keine Person dieses Namens existiert.
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