Friedrich Merz' Annäherung an die AfD und sein Fokus auf Grenzschließungen werden als reiner Populismus kritisiert. Der Artikel argumentiert, dass Merz' Versprechen nicht gehalten werden können und die Probleme, die er anspricht, nicht gelöst werden. Die Politik der EU im Asylwesen wird als gescheitert angesehen, und die Abschiebepraxis als unzureichend. Merz wird außerdem beschuldigt, die Misstrauen in der Gesellschaft zu schüren, anstatt Lösungen zu bieten.
Dass Friedrich Merz sich von der AfD hat stützen lassen, ist purer Populismus . Denn er wird seine Versprechen nicht einlösen können. Verabschiedete seine Union einen Antrag auf Grenzschließungen , der so auch von den Rechtspopulisten hätte selbst stammen können – oder von der FPÖ. Langsam normal geworden ist. Rechtspopulisten regieren in vielen Ländern, wohl bald auch wieder in Österreich. Doch Merz hat aus den Lektionen seiner Nachbarn wenig gelernt.
Singt, bekommt nicht automatisch deren Wähler. Vor allem dann nicht, wenn man es selbst aus reinem Populismus macht: Der CDU-Chef hat die Brandmauer ja nicht eingerissen, weil er plötzlich erkannt hat, dass Deutschland über die letzten Jahre eingeworden ist, dass das Land ein massives Integrationsproblem hat oder die Abschiebungen auf allen Ebenen nicht funktionieren. Er hat sich von der AfD stützen lassen, weil seine Werte sinken und sinken – und die AfD wächst, ohne selbst etwas dafür zu tun. Merz wollte sich als Kandidat mit Kanzlerformat präsentieren. Entschieden hat er sich – mit einem Auge auf Trump schielend – für Krawall. Doch die funktioniert in Deutschland nicht: Macht Berlin die Grenzen wirklich zu, so wie Merz es mit FDP und AfD jetzt schlagzeilenträchtig beschlossen hat, schiebt er damit das Problem nach Österreich, und Österreich würde es sicher auch weiterreichen. Das Grundübel, dass die EU sich seit 2015 an ihrem Asylwesen abplagt und seit zehn Jahren (!) keine wirkliche Lösung hat, hat er damit nicht behoben. Ebenso wenig löst er damit die Schieflage bei den Abschiebungen: 42.000 Menschen sollten laut ihm eigentlich in Abschiebehaft. Haftanstalten gibt es aber nur für 750., die die Menschen seit Jahren frustriert. Diese unehrliche Show ist einer der Gründe, warum mehr und mehr Menschen ihr Kreuz bei den Rechtspopulisten machen. Das wandelt sich langsam zu einer Tragödie: Die rechtspopulistische Politik führt zu immer mehr Menschen, die in einer Welt leben, die sie nicht mehr verstehen. Ein Beispiel ist das Schicksal eines zwei jährigen Kindes, das am Rande einer Flüchtlingssiedlung ums Leben kam. Verantwortung dafür hat keiner übernommen. Dass Merz das nun zum Anlass genommen hat, um hohle Wahlkampfversprechen zu machen, nährt das Misstrauen in der Gesellschaft und verschärft die Probleme, statt Lösungen zu bieten
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