Der Debütroman der Französin Maud Ventura erzählt von den obsessiven Gedanken einer namenlosen Ich-Erzählerin über ihren Ehemann. Durch den Blick der Protagonistin werden typisch weibliche Unsicherheiten in der Beziehung beleuchtet, die den Leser zum Nachdenken anregen und gleichzeitig verstören.
5475 Mal ist sie schlecht gelaunt aufgewacht, weil ihr Mann darauf besteht, mit geschlossenen Fensterläden zu schlafen, sie aber lieber vom Tageslicht geweckt werden würde. Kann er wirklich nur in der Dunkelheit schlafen, oder will er sie quälen? Es ist eine von zahllosen Fragen, die sich die Ich-Erzählerin im Debütroman der Französin Maud Ventura über ihren Mann stellt, den sie über alles liebt, viel mehr als die beiden Kinder.
Pausenlos hinterfragt die namenlose Protagonistin jeden Schritt ihres Ehemanns. War der Blick, den er der Kellnerin zugeworfen hat, zu lang, das Trinkgeld zu hoch? Kommt er zu einem Treffen nicht überpünktlich, ist sie einige hysterische Minuten sicher, dass er sie nun ganz sicher verlassen hat. „Mein Mann“, bei seinem Erscheinen in Frankreich 2021 ein Bestseller, erzählt von vielen, durchaus typisch weiblichen Unsicherheiten in einer Beziehung. In manchen Gedankengängen findet man sich wieder, sehr häufig aber verstört die Ich-Erzählerin mit ihrem obsessiven Handeln, ihren extrem irritierenden Überlegungen über ihren Mann. Der bleibt, auch wenn es pausenlos um ihn geht, seltsam ungreifbar.
ROMAN LIEBESBEZIEHUNGEN UNSICHERHEITEN OBSESSION PSYCHOLOGIE
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