Zentralrat der Muslime in Deutschland verurteilt Gewalt gegen Demonstrantinnen im Iran - Proteste gehen die zwölfte Nacht in Folge weiter
In einer Aktuellen Stunde debattiert der Bundestag am Mittwoch über die landesweiten Proteste im Iran. Auslöser war der Tod der 22-jährigen Kurdin Mahsa Amini, die von der iranischen „Sittenpolizei“ wegen des Vorwurfs festgenommen worden, das islamische Kopftuch nicht den strikten Vorschriften entsprechend getragen zu haben. Mazyek betonte, dass es aus muslimischer Sicht „weder einen Kopftuchzwang noch einen Zwang, kein Kopftuch zu tragen“ geben dürfe.
Unterdessen sind im Iran am Dienstagabend erneut Demonstranten in mehreren Städten auf die Straße gegangen - in der zwölften Nacht in Folge. Mehrere Frauen nahmen Medienberichten zufolge in verschiedenen Städten ihre Kopftücher ab. Ein Mann soll einen Banner des obersten geistlichen Führers des Iran, Ayatollah, angezündet haben. Aktivisten berichteten, dass es angesichts einer Internetsperre schwieriger werde, Videomaterial zu verbreiten.
Die Sicherheitskräfte im Iran gehen gewaltsam gegen die Proteste vor. Bei den seit zwölf Tagen anhaltenden Protesten wurden laut Aktivisten bislang mindestens 76 Menschen getötet. Nach Angaben der in ansässigen Nichtregierungsorganisation Iran Human Rights waren darunter auch sechs Frauen und vier Kinder.