Der eine haut zu, der andere versucht, ihn mit Lügen rauszuhauen: Das Amtsgericht Tiergarten verurteilt zwei Polizeibeamte zu jeweils sieben Monaten Haft auf Bewährung.
7. Juli 2021, Spandauer Arcaden. Festnahme eines Straftäters . Polizeimeister Benjamin S. schnappt ihn, bringt ihn zu Boden. Fesselt die Hände auf dem Rücken. Kollege Polizeiobermeister Daniel M. kommt und verpasst ihm eine Ohrfeige.
Später landet der Festgenommene so brutal auf der Motorhaube des Polizeiautos, dass es eine Delle gibt. Um eine Bestrafung zu verhindern, behauptet sein Kollege, der Polizist habe „sich gezwungen gesehen, Schmerzreiz auszuführen, um den Widerstand zu brechen“ und nur den Oberkörper des Mannes gegen die Motorhaube gedrückt.Eine Bereitschaftspolizistin stand damals mit zwei Kollegen nur einen Meter entfernt – keiner griff ein. „Ging viel zu schnell“, sagt sie.
Eine Kripo-Beamtin erzählt, wie beide Polizisten im Ermittlungsverfahren auf die schweren Vorwürfe reagierten: „Kollege M. trat sehr selbstbewusst auf“, sagt sie. „Um Fremd- und Eigengefährdung zu vermeiden, habe er sich entschlossen, dem Mann eine Ohrfeige zu geben. Sie hätten ihn am Funkwagen fixiert, weil er zappelte. Ausgeschlossen sei, dass er mit dem Kopf aufschlug. Auch sein Kollege S. blieb dabei, die Tasche des Mannes habe die Motorhaube eingedellt.
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